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Nach Übernahme: Droht Bandcamp der Rauswurf aus dem Play Store?

Epic Games streitet schon länger mit Apple und Google. Nun gerät auch die Musikplattform Bandcamp, die Epic kürzlich übernahm, zwischen die Fronten.

Von Eike Kühl
2 Min.
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Bandcamp gehört inzwischen zu Epic Games. (Foto: Piotr Swat / Shutterstock)

Der Spieleentwickler Epic Games befindet sich bekanntlich seit einiger Zeit in einem Rechtsstreit mit den zwei größten Anbietern von App Stores: Das Games-Studio wirft sowohl Apple als auch Google unfairen Wettbewerb in ihren App Stores vor. Mittendrin in diesem Streit steckt nun auch die Musikplattform Bandcamp, die Epic Games im März – durchaus überraschend – übernahm.

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Nun hat Epic Games bei einem Gericht in Kalifornien eine einstweilige Verfügung gegen Google beantragt. Damit will Epic Games verhindern, dass die Bandcamp-App aus dem Google Play Store fliegt. Bandcamp verstößte nämlich gegen Googles Zahlungsrichtlinien, weil es für Bezahlungen nicht das Play-Store-Abrechnungssystem verwendet, sondern ein eigenes.

Dies sei auch seit 2015 erlaubt gewesen, schreiben die Verantwortlichen von Bandcamp in einem Blogpost. Der Vertrieb von digitaler Musik sei ausdrücklich davon ausgenommen gewesen, eine Provision von jedem Verkauf an Google abzutreten. Nun aber hat Google seine Richtlinien geändert und Bandcamp müsse deshalb ebenfalls umsteigen. Das will sich der Neuinhaber Epic Games aber nicht gefallen lassen.

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Epic warnt, dass das Geschäftsmodell von Bandcamp gefährdet sei

Epic argumentiert, dass die Umstellung auf das Abrechnungssystem von Google die Fähigkeit von Bandcamp beeinträchtigen würde, Künstlerinnen und Künstlern weiterhin 82 Prozent ihrer Einnahmen zu geben. Denn schließlich würde Google künftig allein schon 10 Prozent erhalten. Die 10 Prozent sind übrigens deutlich niedriger, als die 30 Prozent, die Apps im Play Store normalerweise abtreten. Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, hat Google der Musikplattform offenbar sogar einen besonderen Deal angeboten.

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Den will Epic Games aber dennoch nicht annehmen: „Selbst eine 10-prozentige Umsatzbeteiligung würde Epic dazu zwingen, das aktuelle Geschäftsmodell von Bandcamp zu ändern oder das Bandcamp-Geschäft langfristig mit Verlust zu betreiben“, schreibt das Unternehmen in der einstweiligen Verfügung. Zudem müssten die Künstlerinnen und Künstler möglicherweise länger auf ihr Geld warten, da Google erst nach „15 bis 45 Tagen“ das Geld überweise anstatt wie Bandcamp bislang nach 48 Stunden.

In der Vergangenheit hatten auch andere Apps bereits ähnlich gegen die App Stores von Apple und Google argumentiert – ohne Erfolg. Manche, wie die Plattform Fanhouse, haben daraufhin ihre Gebühren um bis zu 50 Prozent erhöht, um die Provision der App Stores aufzufangen. Ob das bei Bandcamp auch so kommen wird, ist ungewiss. Sicher ist, dass Epic Games nicht nur das Geld, sondern auch einen ziemlich langen Atem hat, was gerichtliche Auseinandersetzungen angeht. Nach der Debatte um Fortnite könnte dem Spieleentwickler nun einen weiterer Kampf bevorstehen.

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