
Er ist der Streitpunkt: der App-Store von Apple. (Foto: Bloomicon / Shutterstock)
In den USA sind Generalstaatsanwält:innen von 34 US-Bundesstaaten und dem District of Columbia Ende Januar 2022 in Berufung gegen das Apple-App-Store-Urteil gegangen. Laut dem Urteil darf Apple seine App-Store-Praktiken weiterhin ausführen.
Die Berufung richtet sich gegen die App-Store-Gebühren und die Zahlungs-Tools. Sie würden unter anderem den Wettbewerb beeinflussen. Die Berufung geht aus dem Rechtsstreit zwischen dem Videospielhersteller Epic Games, der unter anderem „Fortnite“ auf dem Markt gebracht hat, und dem US-Tech-Giganten hervor.
Apples Verhalten „schade Bürgern“
Angeführt wird die Klage vom Bundesstaat Utah, angeschlossen haben sich neben Colorado, Indiana und Texas noch weitere Staaten. „Apples Verhalten hat den Entwicklern mobiler Apps und Millionen von Bürgern geschadet und tut es immer noch“, werden die in Berufung gehenden Staaten zitiert.
Apple „monopolisiere“ das App-Geschäft und die In-App-Zahlungslösungen. Dabei „unterdrücke“ das Unternehmen den Wettbewerb „und sammelt wettbewerbsüberlegene Gewinne in der Smartphone-Industrie, die jährlich fast eine Billion US-Dollar erwirtschaftet“, so die Staaten weiter.
Berufung bezüglich des Urteils im Apple-Epic-Rechtsstreit
Die Berufung bezieht sich auf das Urteil, das Mitte September 2021 im Rechtsstreit zwischen Apple und dem Games-Hersteller Epic gesprochen wurde. Epic Games klagte gegen Apple, nachdem der US-Konzern den „Fortnite“-Hersteller aus dem App-Store geschmissen hatte.
Apple reagierte mit dem Rauswurf darauf, dass Epic Games das bekannte Spiel „Fortnite“ mit einer zusätzliche Bezahloption ausgestattet hatte. Mit dieser Option konnten Spieler:innen In-App-Käufe direkt über Epic Games tätigen – Epic Games wollte sich damit die 30 Prozent Abgabe pro Kauf an Apple sparen.
Das ließ sich Apple nicht gefallen, reagierte mit einem Rauswurf – und Epic Games mit einer Klage. Die wurde erst in Großbritannien abgewiesen und scheiterte dann auch in den USA größtenteils. Laut dem Urteil aus dem September 2021 muss Apple zwar Entwickler:innen erlauben, Hinweise und Links für alternative Bezahloptionen in den Apps zu platzieren – wogegen Apple Berufung einlegte –, Epic Games muss aber trotzdem 30 Prozent des Spielumsatzes an den US-Giganten zahlen.
Schon direkt nach dem Urteil ging Epic Games in Berufung – dem schlossen sich nun die Generalstaatsanwält:innen an. Eine Antwort seitens Apple wird im März 2022 erwartet. Der iPhone-Hersteller zeigte sich jedoch bereits optimistisch, dass die Berufung scheitern werde.
Den Bürgern, oder zumindest mir, „schadet“ der Appstore nicht, im Gegenteil: Wenn es eine Alternative gäbe, würden immer mehr Entwickler ausschließlich auf diese ausweichen, sodass immer mehr Nutzer Apps zumeist von diesen alternativen Quellen beziehen. Und was dann passieren kann, wird in der Android Welt mit seinen Sideloadings regelmäßig demonstriert.
Klar, ist auch ein kontrollierter Play- oder Appstore nicht immer 100% wasserdicht. Aber Schadsoftware in Apps hat außerhalb eben immer die besten Chancen.