Nachfragekrise: Samsung bleibt angeblich auf 50 Millionen Handys sitzen
Während einige Hersteller wegen den Lieferkettenproblemen weniger Geräte ausliefern können, als nachgefragt werden, betrifft Samsung das gegenteilige Problem. Das jedenfalls berichtet das koreanische Nachrichtenportal The Elec mit Verweis auf interne Kreise. Digitimes berichtet, auch bei chinesischen Herstellern Oppo, Vivo, Xiaomi und Honor sollen je 30 Millionen Smartphones in den Lagern liegen. Zuletzt senkte selbst Apple die Absatzprognose und drosselte die Produktion.
Ungesunde Lagerhaltung – Samsung bremst ab
50 Millionen Smartphones sollen in den Lagern des Marktführers liegen. Der Hauptteil bestehe aus Mittelklasse-Handys vom Typ Galaxy A. Das entspräche rund 18 Prozent der Zielgröße von Samsung. Die Branche geht von circa zehn Prozent Lagerware als gesunde Grenze aus. 300 Millionen Geräte wollte der koreanische Elektronik-Multi ursprünglich in diesem Jahr umsetzen, 330 Millionen produzieren. Nun soll er das Produktionsziel auf 270 Millionen gesenkt haben – Tendenz weiter fallend.
Samsung drosselt Produktion wegen niedriger Nachfrage
Ein weiterer Hinweis auf eine sinkende Nachfrage besteht in den Produktionszahlen. Während Samsung von Januar bis Februar 20 Millionen Telefone hergestellt hat, soll die Zahl auf im Mai auf zehn Millionen Stück gesunken sein. Ein weiteres Indiz steht in den Auftragsbüchern der Zulieferer: 30 bis 70 Prozent weniger Bestellungen platzierte der Konzern bei ihnen.
Aussicht nicht allzu schlecht
Beobachter rechnen damit, dass Samsung die Fertigung weiter herunterfährt, bis die Lagerstände ein angemessenes Niveau erreichen. Das Modell Galaxy A gehört zu den weltweit meistverkauften Smartphones. Es wird nicht erwartet, dass sie nicht über den Ladentisch gehen. Auf der anderen Seite der Produktpalette soll die Galaxy-Z-Reihe mit dem Faltphone „Fold 4“ und dem Klapphandy „Flip 4“ für Kaufimpulse in der zweiten Jahreshälfte sorgen. Beide Geräte sollen günstiger als ihre Vorgänger angeboten werden und so den Verkauf von 15 Millionen faltbaren Smartphones ermöglichen. Das entspräche einer Verdoppelung im Vergleich zu 2021.