Berliner Polizei warnt: Abzocke mit QR-Codes auf gefälschten Strafzetteln

Ein Polizeibeamter steht an einem geparkten Auto. (Symbolfoto: Ross Helen/Shutterstock)
Auf den ersten flüchtigen Blick wirken sie sogar ziemlich authentisch. Das Wappen der Berliner Polizei, eine Adresse mit Referenznummer – erst mal stimmig. Die Formulierung der angeblichen Ordnungswidrigkeit sowie die „Unterschrift eines Polizisten“ am unteren Rand des Blattes sollten jedoch Skepsis wecken. Und dann wäre da noch der übergroße QR-Code, der den Berliner Autofahrern zweifellos zuerst ins Auge fällt, sobald sie das Papier unter einem Scheibenwischer bemerken.
Eigentlich sollen QR-Codes den Zahlungsverkehr erleichtern und damit auch unnötige Bürokratie abbauen. Selbst bei behördlichen Schreiben – bei Knöllchen beispielsweise – erspart man sich neben dem eigentlichen Frust über das Bußgeld so oft lästigen Papierkram. Und genau da setzt die dreiste Betrugsmasche an, die derzeit den Polizeibeamten in der Hauptstadt reichlich Arbeit macht. Mit den gefälschten Strafzetteln fordern Betrüger wegen angeblichen Falschparkens jeweils 25 Euro von Autofahrern – ganz einfach und schnell zu überweisen per QR-Code.
Das Foto eines dieser gefälschten Strafzettel hat die Berliner Polizei in den sozialen Netzwerken veröffentlicht – inklusive einer deutlichen Warnung, auf die Zahlungsaufforderung auf keinen Fall zu reagieren: „Falls Sie an Ihrem Auto einen solchen Fake-Zettel finden, lesen Sie keinesfalls den QR-Code aus oder überweisen Geld an das dahinter geschaltete Portal“, lautet die Nachricht an die Bürger.
Betrugsmaschen wie diese sind bedauerlicherweise weder ein Einzelfall noch gänzlich neu. Die Zettel im Berliner Stadtteil Marzahn seien offenbar über Nacht verteilt worden – sehr zahlreich und über mehrere Straßenzüge hinweg. Inzwischen wurden die Zettel eingesammelt. Die Beamten ermitteln.
Im Netz gehen die Meinungen über die Qualität der Fälschung weit auseinander: Viele User zeigen sich schockiert von dem Aufwand, den die Betrüger in ihre QR-Code-Masche investiert haben. Andere nehmen es mit Humor, etwa bei der Analyse der beigefügten E‑Mail-Adresse, die offenbar aus Baden-Württemberg stammt: „Lustig, dass ihr in Berlin eine Mailadresse aus dem Schwabenland nutzt! Die Übernahme muss weiter sein, als gedacht.“
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