Öffentliche Toilette, die nur mit QR-Code funktioniert und deine Sauberkeit misst
Die meisten kennen es vermutlich: Sie müssen mal, während sie gerade unterwegs sind, halten es irgendwann nicht mehr aus – und gehen dann widerwillig an den Ort des Grauens: das öffentliche Dixie-Klo, in dem man sich die Nase zuhalten muss, um sein Geschäft verrichten zu können.
Ein Startup namens Throne Labs aus Maryland scheint nun die Lösung für saubere öffentliche Toiletten in Städten wie Washington D.C. gefunden zu haben: portable WCs, die Besucher:innen nur mit einem QR-Code Einlass gewähren.
Ein Code für mehr Sauberkeit
Wie The Washingtonian berichtet, soll mit diesem Projekt vor allem Obdachlosen, Menschen mit Behinderungen und kleinen Kindern geholfen werden, die oft zurückstecken müssen, weil sich einige Menschen nicht an die Hygienevorschriften halten und eine Sauerei hinterlassen. Auch sei der Mangel an zugänglichen, öffentlichen Toiletten ein Problem. In der Pandemiezeit habe sich dieses sogar noch verschärft.
App herunterladen, QR-Code scannen und erst dann pinkeln
„Es gibt nur wenige Menschen, die Probleme in öffentlichen Badezimmern verursachen, diesen Ort nicht respektieren und ihn dann für die Mehrheit ruinieren“, sagt Jessica Heinzelman, COO von Throne Labs. Mittels des Einsatzes von QR-Codes soll nachverfolgt werden können, sollte jemand zu dieser Minderheit gehören und die Toilette nicht sauber verlassen.
Alle, die das öffentliche stille Örtchen brauchen, müssen daher zuerst eine App herunterladen, um den QR-Code zu scannen, um überhaupt erst reinzukommen. Im Idealfall sollte man das bereits vorher gemacht haben – und nicht erst, wenn es bereits dringend ist.
Das wirklich Innovative an diesem WC-System ist jedoch die Tatsache, dass man sich die Locations der neuen High-Tech-Toiletten auch über die App anzeigen lassen kann. Außerdem kann man ganz im Uber-Style Feedback zur Sauberkeit in bestimmten Toiletten hinterlassen.
Über dieses Feedback bekommen alle Klogänger:innen einen persönlichen „Throne Score“, also eine Art Punktzahl. Andere Toiletten-Nutzer:innen können diesen Sauberkeitsscore sehen, ebenso wie Uber-Nutzer:innen sehen können, welche Fahrer:innen besonders angenehm waren.
Wiederholungstäter:innen, die die Toiletten nicht in dem Zustand verlassen, in dem sie sie vorgefunden haben, werden blockiert. Das Badezimmer soll dank eingebauter Gewichtssensoren sogar smart genug sein, um zu erkennen, wenn jemand die Schüssel zu lange in Beschlag nimmt.
Solarbetriebene Toiletten ohne Wasseranschluss
Im Inneren sollen eine Toilette mit Spülung, ein Urinal ohne Spülung, ein Waschbecken, ein Mülleimer, ein robustes Belüftungssystem sowie ein Spiegel (COO Jessica Heinzelman hofft, dass die Leute #ThroneSelfies für Instagram machen werden!) auf die Besucher:innen warten.
Die Thrones sind solarbetrieben – obwohl sie an das Stromnetz angeschlossen werden können, wenn der Standort kein direktes Sonnenlicht bekommt. Sie benötigen außerdem keinen Wasser- oder Abwasseranschluss. Wie bei anderen Dixie-Klos mit Spülung gelangt der Abfall in einen Sammeltank unter dem System.
Sensoren sollen laut dem Unternehmen außerdem helfen, herauszufinden, wann das Badezimmer eine Reinigung braucht oder die Wassertanks nachgefüllt werden müssen.
Wie sollen Obdachlose ohne Smartphone auf die Toilette?
Das Projekt richtet sich also vor allem an Obdachlose, doch wie sollen Menschen ohne Wohnung und mit großer Wahrscheinlichkeit auch ohne Smartphone auf diese Toiletten zugreifen können? Throne Labs erwägt Tap-to-Enter-Karten für Menschen ohne Smartphone und hofft, mit gemeinnützigen Organisationen zusammenzuarbeiten, die Menschen ohne Wohnung helfen, sagt Heinzelman.
Die Gruppe, die Heinzelman und CEO Fletcher Wilson im Juni 2020 zusammen mit drei weiteren Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen haben, hat im vergangenen Jahr bereits ihren ersten Toilettentestlauf in DC gehabt. Erst in diesem Monat hat das Unternehmen seinen ersten semipermanenten Thron in Mount Rainier, Maryland, installiert. Mal sehen, wie lange dieser es schafft, sauber zu bleiben.
„Wie The Washingtonian berichtet, soll mit diesem Projekt vor allem Obdachlosen, Menschen mit Behinderungen und kleinen Kindern geholfen werden, die oft zurückstecken müssen, weil sich einige Menschen nicht an die Hygienevorschriften halten und eine Sauerei hinterlassen.“
Die Obdachlosen werden sofort Ihr Smartphone zücken für diese wirklich extrem gut durchdachte Idee. Naja zumindest sind die Dinge breiter als Bäume und helfen somit unfreiwillig dann doch weiter.