Beunruhigende Ergebnisse: Mikroplastik in der Luft könnte Krebs verursachen

Ein Team von Forscher:innen der University of California (UC) in San Francisco hat etwa 3.000 Studien zum Thema Mikroplastik in der Luft ausgewertet und ist dabei zu beunruhigenden Ergebnissen gekommen. Der Abrieb von Reifen und sich zersetzender Müll setzen demnach winzige Plastikpartikel in der Luft frei.
Luftverschmutzung maßgeblich durch Mikroplastik bedingt
Die tragen maßgeblich zur Luftverschmutzung bei und können nach Ansicht von Forscher:innen der UC San Francisco mit Atemwegserkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen in Zusammenhang stehen. Zu diesen Problemen gehören männliche und weibliche Unfruchtbarkeit, Darmkrebs und eingeschränkte Lungenfunktion. Ferner können solche Partikel chronische Lungenentzündungen auslösen, die das Lungenkrebsrisiko erhöhen können.
„Diese Mikrokunststoffe sind im Grunde Feinstaub, und wir wissen, dass diese Art der Luftverschmutzung schädlich ist“, erläutert Professorin Dr. Tracey J. Woodruff von der UCSF.
Woodruff leitet das Programm für reproduktive Gesundheit und Umwelt an der UCSF und ist leitende Autorin einer Studie, die kürzlich in der Zeitschrift Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde.
Von Mikroplastik ist die Rede ab einer Partikelgröße kleiner als 5 Millimeter. Mikroplastik ist in der Umwelt allgegenwärtig – mit zunehmender Tendenz. Jedes Jahr produzieren Unternehmen auf der ganzen Welt fast 460 Millionen Tonnen Kunststoff. Bis 2050 sollen es 1,1 Milliarden Tonnen sein.
Eine der Hauptquellen für Mikroplastik ist das Auto
Eine der Hauptquellen für Plastik in der Luft ist das Autofahren. Durch die Reibung der Reifen auf der Asphaltoberfläche nutzen sich sowohl Reifen als auch Straßenoberfläche ab. Dadurch gelangen Plastikfragmente in die Luft.
Die neue Studie der UCSF ist die erste systematische Überprüfung von Mikroplastik unter Verwendung von anerkannten Goldstandard-Methoden. Die meisten Studien in der Übersicht basierten zwar auf Tierversuchen, jedoch glauben die Forscher:innen, dass die gezogenen Schlussfolgerungen wahrscheinlich auch auf Menschen zutreffen.
Das Forschungsteam hofft nun, dass Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger „die zunehmenden Beweise für Gesundheitsschäden durch Mikroplastik, einschließlich Darm- und Lungenkrebs“ bei ihren Erwägungen und Entscheidungen berücksichtigen.