Anzeige
Anzeige
News

Bewerbung: Ein Drittel sucht das Weite, wenn ein Anschreiben verlangt wird

Eine Befragung der Königsteiner Gruppe hat ergeben, dass Arbeitgeber:innen noch zu oft auf konventionelle Bewerbungskriterien setzen und damit potenzielle Arbeitnehmer:innen abschrecken.

Von Christian Weindl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Fachkräfte haben auf dem Arbeitsmarkt eine selbstbewusstere Ausgangslage. Daran müssen sich Unternehmen anpassen. (Symbolfoto: Ground Picture/Shutterstock)

Die Ergebnisse einer neuen Studie der Königsteiner Gruppe sprechen eine deutliche Sprache: Viele Bewerber:innen fühlen sich von althergebrachten – und oftmals sinnfreien – Anforderungen in Stellenanzeigen abgestoßen und lassen Arbeitgeber:innen mit solchen Stellenausschreibungen lieber links liegen.

Anzeige
Anzeige

Fachkräftemangel: Unternehmen müssen sich der Situation anpassen

Aufgrund des Fachkräftemangels hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt radikal verändert. Gut ausgebildete Arbeitnehmer:innen, die lange Zeit in der Bittstellerposition waren und jede Schikane der Arbeitgeber:innen mitmachen mussten, um an einen Job zu kommen, haben jetzt eine deutlich gestärkte Ausgangslage und können sich aussuchen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen wollen. Eine durchaus positive Entwicklung, auf die viele Unternehmen aber noch nicht so recht zu reagieren wissen.

1026 Beschäftigte hat die Königsteiner Gruppe im Mai 2023 befragt. Die Proband:innen mit einem Durchschnittsalter von 39,8 Jahren und einer Geschlechterverteilung von 51 Prozent weiblich zu 49 Prozent männlich mussten sich in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal auf eine Stelle beworben haben.

Anzeige
Anzeige

Anschreiben und Bewerbungsfoto schrecken ab

Rund ein Drittel der Befragten gab an, sich auf eine Stellenanazeige nicht zu bewerben, wenn ein Anschreiben verlangt werde. Fas genauso viele verzichteten auf eine Bewerbung, wenn Arbeitgeber:innen ein Foto verlangen. In vielen Ländern ist diese Praxis aufgrund der Gefahr von Diskriminierung nicht mehr erlaubt, in Deutschland allerdings teilweise immer noch Usus.

Für 28 Prozent der Arbeitnehmer:innen kommuniziert das Vorgehen wohl hauptsächlich, dass das ausschreibende Unternehmen sich nicht mit den neuen Standards der Arbeitswelt auseinandergesetzt hat.

Anzeige
Anzeige

27 Prozent der Befragten finden eine:n direkte:n Ansprechpartner:in bei der Bewerbung wichtig. Ist keine persönliche Kontaktadresse angegeben, verzichten sie auf das Einsenden der Bewerbungsunterlagen.

Fehlt bei einer digitalen Stellenanzeige der Link zu einer Online-Bewerbung, nehmen 32 Prozent Abstand, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 37 Prozent.

Anzeige
Anzeige

Bewerbungen: Stellenanzeige bleibt wichtig

Dabei ist die Stellenanzeige nach wie vor das wichtigste Instrument, um an neue Arbeitskräfte zu kommen. Immerhin 87 Prozent nutzen sie hauptsächlich auf der Suche nach einer neuen Stelle. 84 Prozent lesen das Anforderungsprofil aufmerksam durch, wobei auch ein besonderes Augenmerk darauf liegt, welche Benefits von dem:der Arbeitgeber:in angeboten werden.

Wie Nils Wagner von der Königsteiner Gruppe gegenüber der Computerwoche angibt, haben viele große Unternehmen die Situation bereits erkannt und verzichten auf überholte Methoden wie Bewerbungsbilder und Anschreiben. Im Mittelstand sei dieses Vorgehen aber oft noch weit verbreitet.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Jörg Fichl

Ich persönlich finde die Verwendung von Bewerbungsportalen furchtbar. Meine Bewerbungsunterlagen gibt es in 2 Formen: als einzelnes PDF < 4MB (das war tatsächlich schwierig hinzubekommen) oder aufgesplittet in Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf + Profil, Zeugnisse+Zertifikate. Wenn ich den ganzen Krempel dann für ein Bewerbungsportal weiter aufsplitten und zusätzlich am besten noch ein "Motivationsschreiben" hinzufügen soll – nö.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige