
Vielleicht nimmt er es mit Humor: Unternehmer Jeff Bezos. (Foto: lev radin / Shutterstock.com)
Gleich mehrere Petitionen gegen den Unternehmer Jeff Bezos finden sich auf der Plattform Change.org. Neuester Wurf der Bezos-Kritiker: der geplante Weltall-Flug des Investors am 20. Juli 2021. Zwei Petitionen wurden gestartet, um dem Milliardär, der mit seinem Bruder und zwei weiteren Personen etwa elf Minuten lang über der Erde schweben will, die Rückkehr auf den Heimatplaneten zu verweigern. Milliardäre sollte es nicht geben, weder auf der Erde noch im All. So lautet die Beschreibung der Petition „Do not allow Jeff Bezos to return to Earth“ bei Change.org. Wenn sie sich jedoch entschieden, in den Weltraum zu fliegen, sollten sie dort auch bleiben, lautet eine weitere, an Bezos gerichtete Forderung. Die Petition wurde Anfang Juni 2021 von Ric G. gestartet, zwei Wochen später haben bereits mehr als 98.000 Menschen unterschrieben, Tendenz steigend.
Unter dem Titel „Petition To Not Allow Jeff Bezos Re-Entry To Earth“ läuft eine weitere Petition, die darauf abzielt, Bezos zukünftig keinen Erdboden unter den Füßen zu gestatten. Ersteller Jose Ortiz vergleicht Bezos in seiner Unterschriftensammlung mit Lex Luthor, einem Widersacher von Superman aus dem DC-Comics-Universum. Ortiz legt in mehreren Zeilen dar, warum der Unternehmer „böse“ ist. Abschließend ruft er zum Unterzeichnen auf, da das „Schicksal der Menschheit“ in den Händen der potenziellen Unterzeichner läge. Die Petition hat zwei Wochen nach Start fast 23.000 Unterzeichner.
Bezos soll die „Mona Lisa“ kaufen – und essen
Im Weltall zu bleiben, ist nicht mal die bizarrste Forderung an den Amazon-Gründer. Ein mehrere Millionen Dollar teures Bild einfach aufessen? Das wünschen sich die Unterzeichner dieser Petition. Bezos soll die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci zuerst erwerben, bevor er das Gemälde verspeist. Lediglich einen Satz hat der Ersteller Kane Powell bei Change.org geschrieben; noch nie hätte jemand das Gemälde gegessen, Bezos solle dies möglich machen. Er würde damit auch der einzige bleiben, schließlich wäre es anschließend verschwunden. Genauere Hinweise, ob das Kunstwerk pur oder mit Beilage verspeist werden soll, gibt es nicht. 2020 ging die Petition online, nach einem Jahr, im Juni 2021, haben mehr als 13.000 Personen unterschrieben.
Forderungen mit ernstem Hintergrund
„Weihnachten ohne Amazon“ heißt eine Petition, die sich unter anderem an Jeff Bezos in seiner Funktion als Konzernchef richtet. Neben unterhaltsamen Aktionen gibt es auch ernste Töne gegen Bezos. Die von Martin Schirdewan, Co-Vorsitzender der Linken im Europäischen Parlament, gestartete Petition fordert Jeff Bezos und Amazon zu Tarifvertragsverhandlungen und der Unterlassung der Überwachung von Mitarbeiterin auf. Laut der Petitionsbeschreibung beschäftige Amazon EU-weit einige der am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmer überhaupt. Urlaubsgeld gebe es gar nicht, das Weihnachtsgeld sei deutlich niedriger als in Tarifverträgen der Branche. Die Aktion wurde Ende letzten Jahres, kurz vor Weihnachten, ins Leben gerufen. Über 37.000 Personen haben die vor sieben Monaten veranlasste Unterschriftenaktion bis Juni 2021 unterschrieben. Sie läuft weiterhin.
Ebenfalls mit ernsthaftem Hintergrund wurde die Petition „Amazon: Verkauf von sogenannten ‚Homo-Heilungs-Büchern‘ stoppen“ ins Leben gerufen. Sky Gray startete die Unterschriftenaktion vor zwei Jahren mit dem Aufruf, den Verkauf von Bücher bei Amazon zu verbieten, die die vermeintliche Heilung von Homosexualität bewirken sollen. Der Amazon-Gründer wird direkt adressiert, damals stand sein Rücktritt als CEO noch nicht zur Debatte. Fast 150.000 Personen haben bis Mitte Juni 2021 unterschrieben, die Aktion läuft weiter.