Warum Bill Gates und Samsung ein Klo entwickelt haben

In Zukunft kommt auf dem Klo nicht nur das Smartphone von Samsung. (Symbolbild: Shutterstock/Grinvalds)
Im Jahr 2011 hat die Bill & Melinda Gates Foundation die Technikentwickler der Welt vor eine Herausforderung gestellt: „Reinvent the toilet!“, also „Erfindet die Toilette neu!“ lautete der Slogan. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics widmet sich seit 2019 dieser Aufgabe und hat bei einem Treffen mit Gates am 18. August ein erstes Ergebnis bekanntgegeben.
Das Samsung Institute of Technology (SAIT), also die Forschungseinrichtung der Firma, hat laut eigenen Angaben bereits einen Prototyp des High-End-Klos produziert und auch getestet.
Ziel war es, eine Art der Fäkalienbeseitigung zu entwickeln, die für Hygiene sorgt, ohne auf eine funktionierende Kanalisation angewiesen zu sein.
Deshalb werden in Samsungs Top-Toilette feste Ausscheidungen getrocknet und zu Asche verbrannt, wobei weitere Bioprozesse dafür sorgen, dass schädliche Keime sicher abgetötet werden. Flüssigkeiten werden zu 100 Prozent recycelt und geklärt, ganz ohne die Zwischenstufe einer Kanalisation oder Kläranlage.
Der hohe Aufwand für eine simple Vorrichtung wie ein Klo mag zunächst zum Schmunzeln verleiten, der Hintergrund ist allerdings sehr ernst. Denn jährlich sterben in Ländern des globalen Südens eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die von defizitären Abwassersystemen verursacht werden.
Weil Samsung Patente für die neue Toilette lizenzfrei an Hersteller in betroffenen Ländern geben will, leistet der Konzern in Kooperation mit Gates‘ gemeinnütziger Stiftung einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit vor Ort.
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