Bing: Microsoft bringt KI-Chatbot aufs Smartphone
Microsoft hatte die ersten Schritte seiner umfassenden KI-Offensive in Kooperation mit dem Startup OpenAI vor zwei Wochen angekündigt und versprochen, dass Bing verlässliche Quellen aus dem Netz zusammenfasst, um den Nutzerinnen und Nutzern eine einzelne Antwort statt einer langen Liste von Links zu geben.
Ähnlich wie beim Textroboter ChatGPT von OpenAI beeindruckte der Bing-Chatbot in der Erprobungsphase vor allem durch eloquente Antworten. Er lieferte allerdings auch manchmal fehlerhafte oder frei erfundene Fakten. In einigen Fällen sorgte der Bing-Chatbot wiederum mit spontanen Liebesbekundungen und patzigen Antworten für Aufsehen. Danach schränkte Microsoft die Nutzung des Chattools für längliche Dialoge ein, die sich als besonders fehleranfällig erwiesen hatten.
71 Prozent der Nutzer geben laut Microsoft positives Feedback
Microsoft hat in der Erprobungsphase den Zugang zum neuen Bing nicht komplett geöffnet, sondern viele Interessenten auf eine Warteliste gesetzt. Man habe aber inzwischen mehr als eine Million Menschen aus 169 Ländern von der Warteliste begrüßen können, schrieb Microsoft-Manager Yusuf Mehdi. „Wir erweitern die Preview jeden Tag um weitere Personen.“ Das Feedback zu den neuen Funktionen sei positiv: „71 Prozent der Testteilnehmer gaben dem neuen Bing einen ‚Daumen hoch‘ für die neuen Such- und Antwortfunktionen.“
Die Bing-Suchanfragen auf dem Smartphone müssen nicht eingetippt werden, sondern können diktiert werden. Gleichzeitig kann die neue Bing-Mobile-App die Antworten nicht nur als geschriebenen Text anzeigen, sondern auch vorlesen. Das neue Bing und der Edge-Browser für Mobiltelefone könnten „als Co-Pilot für das Internet dienen“, auch wenn man nicht an einem Desktop-Computer sitze, erklärte Mehdi. Die KI-Funktionen in Skype sollen dazu dienen, um die soziale Kommunikation mit Freunden und Familie zu verbessern.
Nur 3 Prozent nutzen Bing-Suche – das will Microsoft ändern
Microsoft unternimmt mit der KI-Initiative nicht nur einen Versuch, bei der Internetsuche wieder relevanter zu werden, sondern auch bei den Web-Browsern. Nach den Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Statcounter kommt Google bei der Internetsuche derzeit auf einen Anteil von knapp 93 Prozent, während Microsoft mit Bing nur bei 3 Prozent liegt. Ähnlich schlecht sieht es bei den Browsern aus: Hier führt Google Chrome mit 65,4 Prozent vor Safari (Apple) mit 18,7 Prozent. Microsoft landet mit Edge bei 4,5 Prozent Marktanteil.