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Fundstück

Wie alte Birnbäume Riffe wiederbeleben sollen

Nicht nur die bunt schillernden tropischen Korallenriffe sind durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht, auch ihre nördlichen Pendants schwinden. Die Riffe im Wattenmeer sollen jetzt zu neuem Leben erweckt werden – mit Birnbäumen.

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Untersuchung eines künstlichen Riffs aus Birnbäumen. (Foto: NIOZ)

Je nachdem, wie stark sich Erde und Meere in den kommenden Jahrzehnten erwärmen, könnten bis Ende des Jahrhunderts zwei Drittel bis 99 Prozent aller Korallenriffe verschwunden sein. Aber nicht nur die tropischen Korallenriffe sind in ihrer Existenz gefährdet.

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Mit Obstbäumen Riffe wiederbeleben

Die Riffe im Wattenmeer sind ebenfalls vom Aussterben bedroht. Ihnen setzt allerdings vor allem die Krabbenfischerei mit Schleppnetzen zu. Ein Forschungsteam aus den Niederlanden will die Nordseeriffe wiederbeleben. Und greift dazu auf das Holz von ausgedienten Obstbäumen zurück.

Auf der westfriesischen Insel Texel haben Forscher:innen des Königlich Niederländischen Instituts für Meeresforschung (NIOZ) jetzt ausprobiert, wie künstliche Riffe aus Birnbäumen zur Wiederbelebung beitragen können. Die Birnbaum-Riffe dienen dabei als Ersatz für das Treibholz, das früher auf natürliche Weise ins Meer gelangte und am und im Boden Strukturen für Muschel- und Austernriffe boten.

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Alte Birnbäume mit dichten Ästen und Zweigen

Die 25 bis 35 Jahre alten Birnbäume stammen aus einer Obstbaumplantage. Sie hatten ihre – wirtschaftliche – Lebensdauer überschritten. Die verwendeten Bäume waren 2,5 bis 3,5 Meter hoch und hatten dicht gewachsene Äste und Zweige, wie es bei heise.de heißt.

Aus jeweils sechs Bäumen baute das Forschungsteam 32 pyramidenartige Strukturen. Mithilfe von Beton wurden die Birnbaum-Riffe im Jahr 2022 im Meer versenkt und am Boden verankert.

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Überwachung mit Kameras und Netzen

Die Forscher:innen beobachteten Auswirkungen der Riffansiedlung mithilfe von Kameras und Fischernetzen. Außerdem holten sie regelmäßig einige der künstlichen Riffe zur direkten Untersuchung ans Tageslicht.

Schon nach wenigen Monaten waren zahlreiche Fische rund um die Strukturen zu finden. Die Riffe selbst dienten spätestens nach 16 Monaten als Laichplätze und Siedlungsorte für Seepocken, Anemonen und Seetang.

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Fischanzahl und Artenvielfalt gestiegen

Insgesamt beobachteten die Forscher:innen, dass rund um die Riffe fünfmal so viele Fische wie in den nahegelegenen Kontrollgebieten lebten. Auch die Artenvielfalt war deutlich größer. Die im Meer versenkten Obstbäume, so der Schluss der entsprechenden Studie sind eine kostengünstige Möglichkeit zur Wiederherstellung von Riffen.

Das Leben kommt zurück: Satellitenaufnahmen zeigen die Erholung der Landschaft nach einem Vulkanausbruch Quelle: NASA Earth Observatory

Das Holz selbst wird zwar mit der Zeit verschwinden. Die niederländischen Forscher:innen gehen aber davon aus, dass die Strukturen nach einigen Jahrzehnten von riffbauenden Organismen wie Muscheln übernommen werden.

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