Die Angst vor einer möglichen Pleite des Immobilienentwicklers Evergrande aus China und die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft des Landes sowie weiterer Märkte hat auch den Kryptosektor erreicht. Nach einem Minus von acht Prozent auf unter 43.000 US-Dollar am Montag ist der Bitcoin-Kurs in der Nacht auf Dienstag auf bis zu 40.500 Dollar gefallen. Im Laufe des Tages erholte sich die größte Kryptowährung zwar, Experten fürchten aber einen weiteren Kursverfall.
Drohende Immobilienkrise drückt auf Kryptomarkt
Die aktuell schlechte Stimmung auf den Finanzmärkten trifft den Bereich der Kryptowährungen als junge Assetklasse besonders, wie Marktanalyst Timo Emden von Emden Research meint. China, so Emden, könne den hochverschuldeten Evergrande-Konzern vor die Wand fahren lassen und damit möglicherweise eine weltweite Immobilienkrise auslösen, so die Befürchtung. Evergrande stehe laut Emden „kurz vor der Zahlungsunfähigkeit“, wie es im Handelsblatt heißt.
Entsprechend versuchten Investor:innen aktuell, ihr Geld in potenziell sicheren Anlageklassen zu parken. Dazu gehört neben dem US-Dollar auch Gold. Riskante Anlagemöglichkeiten wie Bitcoin oder andere Kryptowährungen seien derzeit eher unattraktiv. Sollte der Bitcoin-Kurs dauerhaft unter die Marke von 43.000 Dollar rutschen, drohen Emden zufolge neue Turbulenzen. Am Dienstagabend steht der Bitcoin bei rund 42.500 Dollar.
Bitcoin-Kurs und Evergrande: Panikreaktionen möglich
Eine Evergrande-Pleite und die dadurch ausgelösten Börsenturbulenzen könnten speziell bei spekulativ orientierten Anleger:innen zu einer Panikreaktion führen, so Emden. Auch der vom Handelsblatt zitierte Adam Reynolds vom Fintech Saxo Capital Markets rechnet mit „weiteren Liquidationen“. Reynolds: „Bitcoin und Ether werden von der seit Ende letzter Woche zunehmenden risikolosen Dynamik mitgerissen.“