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Analyse

Bitcoin: Wieso die fehlende Skalierbarkeit von Vorteil ist

Bitcoin wird immer wieder für die fehlende Skalierbarkeit kritisiert. Aktuell kann die Blockchain nur bis zu sieben Transaktionen pro Sekunde durchführen. Eignet es sich deshalb niemals als Zahlungsmittel?

3 Min.
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(Foto: Y-Kollektiv/ YouTube)

Das fehlende Verständnis über die Funktionsweise und Entwicklungsmöglichkeiten von Bitcoin führt regelmäßig zu der Annahme, dass es als Zahlungsmittel ungeeignet bleiben wird und andere Blockchain-Projekte das Skalierungsproblem bereits gelöst hätten. Was allerdings viele vergessen: Bei Bitcoin geht es in erster Linie nicht um Skalierbarkeit. Die erste Kryptowährung hätte von Beginn an viel schneller konzipiert werden können. Satoshi Nakamoto hat sich jedoch bewusst dazu entschieden, die Blockchain langsam zu entwerfen.

Die mangelnde Skalierbarkeit ist nämlich ein Vorteil für Bitcoin, kein Nachteil.

Bitcoin aktuell als Zahlungsmittel ungeeignet

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Bitcoin wird weltweit immer beliebter. Nicht nur Privatanleger investieren aktuell in die Kryptowährung, sondern auch große Unternehmen wie Tesla und Microstrategy.

Die meisten Investoren nutzen Bitcoin jedoch ausschließlich als Wertaufbewahrungs- oder Spekulationsmittel. Es ist ein bekannter Fakt, dass kaum einer mit Bitcoin für Güter im Internet oder gar beim Bäcker um die Ecke bezahlt. Das liegt nicht nur an der fehlenden Infrastruktur und dem volatilen Kurs, sondern auch an der beschränkten Skalierbarkeit.

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Dies wiederum hängt mit Größe und Anzahl der Blöcke im Bitcoin-Netzwerk zusammen. Alle zehn Minuten entsteht im Durchschnitt ein neuer Block, der auf ein Megabyte begrenzt ist. Somit werden Transaktionen nur alle zehn Minuten versendet und sind pro Block auf maximal 4.000 Transaktionen begrenzt.

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Mit dem Segwit-Update für Bitcoin in 2017 wurde eine intelligente Lösung gefunden, um diese Grenze zu umgehen. Damit wurde die mögliche Anzahl an Transaktionen pro Sekunde auf das Vierfache erhöht. Zum Vergleich: Das Zahlungsnetzwerk Visa gibt an, bis zu 24.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten zu können.

Dennoch reicht diese Anzahl bei Weitem nicht aus, um von Millionen Menschen weltweit täglich als Zahlungsmittel genutzt zu werden. Warum hat also Satoshi Nakamoto das Netzwerk so konzipiert und Bitcoin in der aktuellen Form als Zahlungsmittel unbrauchbar gemacht?

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Sicherheit und Dezentralität stehen bei Bitcoin im Fokus

Bei Bitcoin geht es um Vertrauen durch Sicherheit und Dezentralität, nicht um Skalierbarkeit. Es spielt keine Rolle, wie schnell ein dezentrales Zahlungssystem ist, wenn es nicht dezentral und sicher genug ist.

Es ist nämlich nicht möglich, alle drei Haupteigenschaften gleichzeitig zu maximieren. Die Problematik ist bei dezentralen Netzwerken wie Bitcoin als das Blockchain-Trilemma bekannt.

Die Bitcoin-Struktur wurde bewusst in Richtung Sicherheit und Dezentralität maximiert. Ein Kompromiss auf Kosten der Skalierbarkeit. Das dient zum Schutz, um mögliche Angriffe auf das Netzwerk, die unweigerlich kommen werden, abzuwehren. Es geht darum, die Grundeigenschaften von Bitcoin, die das Netzwerk so wertvoll machen, zu bewahren.

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Mit einem wachsenden Netzwerk, das immer wertvoller und beliebter wird, steigt auch die Motivation bei Kriminellen und Regierungen, das Netzwerk anzugreifen. Keiner weiß, wie groß und einflussreich Bitcoin in 10 oder 20 Jahren sein wird. Bitcoin muss sich auf das Schlimmste vorbereiten.

Bitcoin Skalierbarkeit wird ausgelagert

Die erste Kryptowährung befindet sich immer noch in der frühen Entwicklungsphase. Es ist zu vergleichen mit der technischen Entwicklung des Internets im Jahr 1997. Damals haben sich die Wenigsten vorstellen können, wie groß und revolutionär das Internet in 20 Jahren werden würde. Kein Wunder, denn das Internet war zu diesem Zeitpunkt in der Skalierbarkeit ebenfalls stark begrenzt.

Obwohl bei Bitcoin immer die Sicherheit und Dezentralität des Hauptnetzwerks im Fokus stehen, wird schon lange an Lösungen für das Skalierungsproblem gearbeitet.

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Seit mehreren Jahren gibt es sogenannte Second-Layer-Lösungen wie das Lightning-Netzwerk, das Transaktionen aus dem Hauptnetzwerk auslagert und bedeutend schneller und günstiger verarbeitet.

Dennoch befindet sich das Lightning-Netzwerk ebenfalls in einer sehr frühen Entwicklungsphase und wird aktuell von den wenigsten großen Dienstleistern eingesetzt, wenngleich die Tendenz steigend ist.

Bitcoin befindet sich weiterhin im Wandel

In Zukunft werden kleine Bitcoin-Zahlungen ausschließlich über Second- und Third-Layer abgewickelt. Zu teuer werden Transaktionen im Hauptnetzwerk. Es wird nur noch dafür genutzt, um die Grundeigenschaften von Bitcoin zu sichern und große Zahlungen abzuwickeln.

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Es gehört zur Wahrheit, dass Bitcoin aktuell einfach technisch nicht bereit ist, um das gängige Zahlungsmittel zu sein, das sich viele wünschen. Zu volatil, zu umständlich, zu langsam und zu teuer. Das wird sich in Zukunft mit einem stetig wachsenden Markt und technischen Innovationen ändern.

In der Zwischenzeit erkämpft sich Bitcoin das Vertrauen als einziges freies, sicheres und zensurresistentes digitales Wertaufbewahrungsmittel. Eine der drei Hauptfunktionen von Geld. Zum Zahlungsmittel ist es von hier nicht mehr weit.


Bitcoin2Go meint:

Bitcoin wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten enorm weiterentwickeln. Was heute als unmöglich erscheint, kann bereits in wenigen Jahren gängige Praxis werden.
Skalierbarkeit bei Zahlungen genießen wir bereits durch Paypal und Visa. Bitcoin wurde wegen einem ganz anderen Grund entwickelt – die monetäre Macht der Zentralbanken aufzubrechen und das Geldmonopol in die Hände der Bevölkerung zu legen.

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Kommentare (3)

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Daniz

„Zum Zahlungsmittel ist es von hier nicht mehr weit“

Diese These hätte ich als Informatiker und über 15 jähriger T3N Abonnent gerne mit Fakten untermauert.
Wie kann Bitcoin seine Wertstabilität garantieren? Wer garantiert mir, dass ich heute den gleichen Preis für eine Ware bezahlen kann, wie noch vor einer Woche, wenn z.B. einer der Großinvestoren von heute auf morgen sein Geld aus Bitcoin zieht?

„Die meisten Investoren nutzen Bitcoin jedoch ausschließlich als Wertaufbewahrungs- oder Spekulationsmittel. “

…und so wird es mMn auch erstmal bleiben. Alles weitere ist Wunschdenken!

BTC-Liebhaber-der-ersten-Stunde

Mein Unternehmen hat gerade erst alles verkauft was wir hatten.
Also uns ist es nun egal ob der BTC abstürzt :-)
Ist halt extrem gefährlich. Man kann tatsächlich in einem Tag bis zu 99% des gesamten Werts verlieren und der BTC würde exakt genauso gut funktionieren wie vorher.

Ob man nun 100 BTC für 100€ handelt oder 0,1 BTC für 100 € macht dem BTC absolut nix aus ;-) denkt mal darüber nach.

Freedog74

Du sollst mit Bitcoin nicht handeln. Sondern Hodln. Also selber besitzen und lange halten. Ähnlich Gold, nur besser.

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