Bitcoin unerwünscht: Schwedische Finanzaufsicht will Proof-of-Work-Mining in der EU verbieten
Die schwedische „Finansinspektionen“ sieht große Risiken durch die noch gängigste Methode zur Herstellung von Krypto-Assets und wird dabei von der schwedischen Umweltschutzbehörde unterstützt. Die Behörden beobachten, dass ihr Land zunehmend in den Fokus der aus anderen Ländern abwandernden Miner gerät.
Schweden betrachten Miner-Zuwanderung kritisch
Aufgrund des verstärkten Fokus auf Kohlendioxid-Emissionen und angesichts des härter kontrollierten Bitcoin-Verbots in China kämen immer mehr Krypto-Produzenten auf die Idee, erneuerbare Energien für das Mining zu nutzen, so die Schweden in einer offiziellen Erklärung. Diese Krypto-Miner würden nun ihr Augenmerk auf die nordische Region richten, weil dort die Strompreise niedrig, die Steuern für Mining-Aktivitäten günstig seien und zudem ein guter Zugang zu erneuerbarer Energie bestünde.
So sei es bereits zu beobachten, dass sich Krypto-Produzenten in Nordschweden niederlassen. Zwischen April und August 2021 sei der Stromverbrauch allein für das Bitcoin-Mining in Schweden um mehrere hundert Prozent gestiegen und belaufe sich inzwischen auf 1 Terawattstunde jährlich. Das entspräche dem Stromverbrauch von 200.000 schwedischen Haushalten.
Keine erneuerbare Energie übrig – Schweden braucht Strom selbst
Schweden brauche die von den Krypto-Minern beanspruchte erneuerbare Energie allerdings selbst, um die angestrebte Energiewende seiner grundlegenden Infrastruktur sicherzustellen. Die sich stetig verstärkende Energienutzung durch Miner gefährde nicht zuletzt die Einhaltung des Pariser Abkommens.
Würde in Schweden das Mining von Kryptowährungen in großem Umfang zugelassen, bestünde die Gefahr, dass die zur Verfügung stehende erneuerbare Energie nicht ausreicht, um die erforderliche Energiewende zu bewältigen. Die in Schweden verfügbare Energie werde dringend benötigt für die Entwicklung von fossilfreiem Stahl, die Herstellung von Batterien in großem Maßstab und die Elektrifizierung des Verkehrssektors.
Radikale Forderung: PoW-Mining verbieten
Nach Schätzungen der Universität Cambridge könne ein mittelgroßes Elektroauto derzeit 1,8 Millionen Kilometer mit der gleichen Energie fahren, die für das Mining eines einzigen Bitcoins benötigt wird. Das entspräche vierundvierzig Runden um den Globus. Täglich würden 900 Bitcoins erzeugt. Das sei „keine vernünftige Nutzung unserer erneuerbaren Energien“. Deshalb seien sich die Generaldirektoren der schwedischen Finanzaufsichtsbehörde und der Umweltschutzbehörde einig: Das energieintensive Mining von Krypto-Assets müsste verboten werden.
Die Behörden stellen folgende Forderungen:
- Die Europäische Union solle ein Verbot der energieintensiven Mining-Methode Proof-of-Work in Betracht ziehen. Es gäbe andere Methoden für das Mining von Krypto-Assets, die auch für Bitcoin und Ethereum verwendet werden könnten. So könnte der Energieverbrauch bei gleichbleibender Funktionalität schätzungsweise um 99,95 Prozent reduziert werden.
- Bis zu einem EU-Verbot solle Schweden den Vorreiter machen und im eigenen Land Maßnahmen ergreifen, die die weitere Etablierung des Krypto-Minings mit energieintensiven Methoden stoppen.
- Unternehmen, die mit Krypto-Assets handeln und in diese investieren, die mit der Proof-of-Work-Methode geschürft wurden, sollen sich selbst oder ihre Aktivitäten nicht mehr als nachhaltig bezeichnen oder vermarkten dürfen.
Den Behörden sei durchaus klar, dass solche Maßnahmen dazu führen können, dass Krypto-Miner ihren Standort in Länder verlegen, in denen dann wieder höhere Kohlenstoffemissionen die Folge sein könnten. Es sei jedoch wichtig, dass Schweden und die EU mit gutem Beispiel vorangehen. Andere Länder und Regionen sollten „nachdrücklich ermutigt werden, diesem Beispiel zu folgen“.
Diese Ermutigung könnte teilweise auch in einem Verbot der Proof-of-Work-Methode in der EU erfolgen. Denn die könnte der stärkeren Nutzung energieeffizienterer Krypto-Mining-Methoden den Weg ebnen. Das sei aber nachrangig. Wichtiger sei, dass erneuerbare Energien in Schweden so effizient wie möglich genutzt werden, um den Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen.
Keine Zeit für sanfte Regulierung: Sofortmaßnahmen müssen her
Weichere politische Maßnahmen halten die Behörden für durchweg ungeeignet. Zwar könnten Schweden und andere Länder etwa eine Steuer auf die energieintensive Produktion von Bitcoin einführen. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, die Klimaprobleme im Zusammenhang mit Kryptowährungen breiter zu kommunizieren, in der Hoffnung, dass dies dazu führt, dass sowohl Produzenten als auch Investoren eine Umstellung auf Mining-Methoden fordern, die weniger Energie benötigen.
Allerdings wachse sowohl die Mining-Aktivität als auch die Nachfrage nach Krypto-Assets rasant. Damit stiegen die Umweltschäden zu schnell, um auf die potenzielle Wirkung solcher Maßnahmen warten zu können. Vielmehr müssten „die Emissionen hier und jetzt gestoppt werden“.
Sie haben Bitcoin schlichtweg nicht verstanden und/oder sehen ihre Felle davonschwimmen, denn BTC wird über kurz oder lang die Notenbanken überflüssig machen. „This Machine Greens“ ansehen und verstehen: https://youtu.be/b-7dMVcVWgc
Hoffentlich kommt das Verbot bald….dann würden alle PC Gamer aufatmen.