Anzeige
Anzeige
News

Blizzard-Manager muss gehen, weil er Angestellte zu gut bewertete

Wenn ein Chef seine Mitarbeiter:innen schlecht behandelt, wundert sich niemand, wenn er gekündigt wird. Doch der Grund, aus dem ein Manager von Blizzard Entertainment entlassen wurde, macht sprachlos.

Von Stefica Budimir Bekan
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Ein WoW-Manager wurde gekündigt, weil er das Richtige tun wollte (Foto: Shutterstock/Casimiro PT)

Die meisten Angestellten werden es kennen: Nicht alle Chefs sind nett und stehen für ihre Mitarbeiter:innen ein. Ein leitender WoW-Entwickler des Videospielentwicklers Blizzard Entertainment wurde nun gekündigt, nicht nur, weil er zu nett war, sondern auch, weil er seine Mitarbeiter:innen schützen wollte.

Anzeige
Anzeige

Wer die Quote nicht erfüllt, muss gehen

Wie „BNN Bloomberg“ berichtet, wurde Brian Birmingham gefeuert, weil er das Richtige tun wollte. Die Geschäftsleitung soll von ihm verlangt haben, einem/r Angestellten eine niedrige Bewertung zu geben, die er/sie seiner Meinung nach nicht verdient hatte – und das alles nur, um eine Quote zu erfüllen.

Blizzard, eine Einheit von Activision Blizzard Inc., hatte das sogenannte Stack Ranking 2021 eingeführt, bei dem Mitarbeiter:innen auf einer Glockenkurve eingestuft werden sollen. Konkret bedeutet das, dass nur ein geringer Prozentsatz eine sehr positive Bewertung bekommen kann. Im gleichen Atemzug bedeutet es aber auch, dass etwa fünf Prozent aller Teammitglieder garantiert eine schlechte Bewertung bekommen müssen.

Anzeige
Anzeige

Stack Ranking soll größere Zahlungen verhindern

Der Grund dafür ist ganz einfach: Damit soll verhindert werden, dass diese Angestellten einen größeren Bonus bekommen und auch, dass sie in naher Zukunft eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten.

Seinen Unmut über das Geschehene drückte Brian Birmingham in einer E-Mail aus. Darin erklärte er, dass es ihm und anderen leitenden Entwickler:innen des WoW-Teams möglich gewesen sei, das System in den letzten zwei Jahren zu umgehen, doch kürzlich sei er dazu gezwungen worden, eine/n Mitarbeiter/in von der durchschnittlichen Bewertung „erfolgreich“ auf die unterdurchschnittliche Bewertung „sich entwickelnd“ zurückzustufen, um die Quote von fünf Prozent zu erreichen.

Anzeige
Anzeige

Als Grund für diese Anforderung gab das Management an, dass es wichtig sei, „die leistungsschwächsten Mitarbeiter unter Druck zu setzen, um sicherzustellen, dass alle weiter wachsen“.

Firmenpolitik „untergräbt das Vertrauen“

„Diese Art von Firmenpolitik fördert den Wettbewerb zwischen den Beschäftigten, die Sabotage der Arbeit der anderen, den Wunsch, leistungsschwache Teams zu finden, in denen sie die beste Leistung erbringen können, und untergräbt letztendlich das Vertrauen und zerstört die Kreativität“, schrieb Birmingham weiter.

Anzeige
Anzeige

„Wenn diese Richtlinie nicht rückgängig gemacht werden kann, existiert Blizzard Entertainment, für das ich arbeiten möchte, nicht mehr, und ich muss mir einen anderen Arbeitsplatz suchen“, erklärte der Manager außerdem.

Als er einer Gruppe von Kolleg:innen mitgeteilt hatte, dass er zurücktreten werde, sei er ins Personalbüro gerufen worden. Zwar sei es nicht Birminghams Absicht gewesen, umgehend zu kündigen, doch das musste er auch nicht. Als er der Personalleitung sagte, dass er so lange nicht arbeiten würde, bis das Stack-Ranking-System aufgehoben wird, wurde er vom Unternehmen entlassen.

Anzeige
Anzeige

Kündigung auf Twitter bestätigt

Auf Twitter hat Brian Birmingham inzwischen bestätigt, nicht mehr für Blizzard Entertainment tätig zu sein. Er würde aber gerne zurückkehren, wenn er dürfte, um gegen die Stack-Ranking-Politik von innen heraus anzukämpfen.

Ein Blizzard-Sprecher sagte, der Mitarbeiterbewertungsprozess des Unternehmens sei darauf ausgelegt, „exzellente Leistung“ zu fördern und „sicherzustellen, dass Mitarbeiter, die die Leistungserwartungen nicht erfüllen, ehrlicheres Feedback, differenzierte Vergütung und einen Plan erhalten, wie sie ihre eigene Leistung am besten verbessern können“.

Blizzard Entertainment ist übrigens nicht das einzige Unternehmen, das Stack-Ranking benutzt. Das Verfahren wird auch von Technologieunternehmen wie Amazon verwendet.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (1)

Community-Richtlinien

Bolzkopf

Das ist auch hier er zu Lande absolut üblich.
Bei Behörden ist die Glockenkurve sogar zwingende Vorgabe.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige