Bitcoin, Ethereum und andere Altcoins machen bisher hauptsächlich aufgrund unglaublicher Wertsteigerungen auf sich aufmerksam. Die Medien sind voll von Berichten über Kurssteigerungen von über 2.000 Prozent binnen eines Jahres sowie Sinn und Unsinn eines Investments in Blockchain und Kryptowährungen.

Die den digitalen Währungen zugrundeliegende Technologie ermöglicht aber weit mehr als den Handel und das Bezahlen mit Coins. Besonders der Finanz-Sektor stürzt sich auf die Blockchain und lotet unterschiedliche Möglichkeiten aus, die Technologie in der Praxis einzusetzen. Vorne mit dabei sind einige Zentralbanken, die Wege suchen, nationale Währungen mittels Blockchain zu digitalisieren.
Die Blockchain und Digitalwährungen
Die People’s Bank of China gab bereits Anfang 2016 bekannt, dass man mit Hochdruck daran arbeite, eine chinesische Digitalwährung an den Start zu bringen. Auch die russische Zentralbank und die Bank of Canada haben seitdem ähnliche Ziele ausgerufen. Wesentlich weiter als die Zentralbanken von China, England und Kanada ist Singapur, wo kürzlich der Singapur-Dollar mit Hilfe der Ethereum-Blockchain test- und teilweise digitalisiert wurde. Bevor man über eine digitale Nationalwährung und deren Implikation sprechen kann, lohnt sich ein kurzer Überblick zu den unterschiedlichen Formen von Digitalwährungen.
Digitale Währungen und die Blockchain im Finanzsektor
Allgemein lassen sich digitale Währungen in drei Kategorien unterteilen – je nachdem, wer die jeweilige Währung ausgibt. Zum einen gibt es Währungen, die nicht von Institutionen aus dem Finanzsektor ausgegeben werden. Bitcoin ist in dieser Kategorie der bekannteste Vertreter.

In die zweite Kategorie fallen Digitalwährungen, die von herkömmlichen Banken ausgegeben werden. Der Reiz an der Blockchain ergibt sich für Banken daraus, dass digitale Währungen das Potenzial haben, Kosten zu senken, Transaktionen deutlich zu beschleunigen und die Sicherheit zu erhöhen. Mittlerweile sind viele große Banken in diesem Sektor unterwegs. Mit dabei sind unter anderem die Deutsche Bank, die UBS und Santander. Auch wenn diese Kategorie der digitalen Währungen der ersten ähnelt, ist die Philosophie dahinter eine andere. Während Vertreter ersterer Kategorie oft den Status Quo des Finanzsystems in Frage stellen, werden Vertreter der zweiten Kategorie in erster Linie mit dem Ziel ausgegeben, den Ansprüchen der Banken in Bezug auf schnelle und sichere Abwicklung von Transaktionen zu genügen. Ein Beispiel für eine Währung aus dieser Kategorie ist Ripple.

Bei der dritten Kategorie der digitalen Währungen geht es schließlich um Central-Bank-Issued Digital Currencies (CBDCs) – also digitale Währungen, die von einer Zentralbank ausgegeben werden und um die es im Folgenden geht. Diese Kategorie wird sich deutlich von der ersten Kategorie abheben, denn es ist beispielsweise davon auszugehen, dass eine auf einer Blockchain aufsetzende und von einer Zentralbank ausgegebene Digitalwährung keine anonymen Zahlungen ermöglichen wird.
Darum interessieren sich Regierungen für CBDC und Blockchain
Regierungen haben ein Interesse daran, dem Bargeld den Garaus zu machen. Die Blockchain und CBDCs könnten diesbezüglich der schnellste Weg sein. Solange die Bürger eines Staates ihr Geld bei einer Bank haben und Überweisungen tätigen, ist alles in Butter. Sobald aber Bargeld abgehoben wird, fällt es schwer, den Fluss der Finanzmittel zu kontrollieren.
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