Der Satz könnte in die Geschichte eingehen: „Der einzige wahre Wert, den der Dollar hat, besteht darin, dass man damit Steuern zahlen kann.“ Mit dieser Aussage hat sich Spitzeninvestor Carl Icahn in einem Interview des Bloomberg-Formats „Markets and Finance“ zu der Frage geäußert, ob Kryptowährungen überhaupt einen Wert hätten.
Cahn sieht Inflation am Horizont
Die massiven Hilfsgelder, die US-Präsident Joe Biden in den Markt pumpe, hätten mit ziemlicher Sicherheit eine hohe Inflation zur Folge, meint Icahn. Insofern könne man nicht sagen, dass Krypto-Assets im Vergleich zum Dollar keinen echten Wert repräsentierten. Jedenfalls sei der Dollar unter diesem Aspekt genauso infrage zu stellen. Je mehr Geld die Notenbanken drucken würden, desto weniger wert werde die einzelne Geldeinheit sein.
Cahn sieht Börsencrash voraus
Ebenso erwartet Icahn in absehbarer Zeit einen Crash am aufgeheizten Aktienmarkt. Hier fordert er die US-Regierung zu verstärkten Bemühungen beim Anlegerschutz auf. Das könne durch eine verschärfte Regulierung des Handelsparketts, aber ebenso durch eine verschärfte Kontrolle der vermeintlichen Werte, also der Unternehmen (und Fonds) geschehen.
Deshalb: ein Wertspeicher wird benötigt
Aufgrund dieser kommenden Widrigkeiten seien viele Investoren auf der Suche nach einem „alternativen Wertspeicher“ für ihr Vermögen. Dieser Wertspeicher könnte in Kryptowährungen liegen. Er selbst könne sich vorstellen, 1,5 Milliarden US-Dollar in Kryptocoins zu stecken. Das sei eine Investition in die Zukunft, denn er sei sicher, dass Kryptowährungen perspektivisch, vor allem aufgrund der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie, eine Rolle spielen würden.
Derzeit beobachte er „das ganze Geschäft“ und überlege, wie er sich daran beteiligen könne. Klar sei, dass nicht alle Kryptowährungen überleben können. Hier würde er tendenziell auf Assets setzen, die neben der reinen Wertanlage einen Mehrwert bieten. Dabei hob er Ethereum hervor.
Das Netzwerk beherbergt nicht nur den Ether, sondern hat es mittlerweile mit seiner Smart-Contract-Blockchain zum Marktführer im dezentralisierten Finanzwesen (Defi) und als bevorzugter Speicherdienstleister für die immer populärer werdenden Non-fungible Tokens (NFT) gebracht.
Wie viele andere Investoren betrachtet auch der 85-jährige Icahn Kryptowährungen nur als Anlagegut, als „Wertspeicher“, nicht als Zahlungsmittel.
Angesichts der aktuell zu beobachtenden Volatilität würde sich wohl auch kaum jemand finden, der ein solches Zahlungsmittel ernsthaft zur Preisauszeichnung nutzen wollen würde. Selbst unter Berücksichtigung eines minutenaktuellen Umrechnungsfaktors zum Dollar dürfte die Bereitschaft gering sein. Immerhin ist nicht garantiert, dass der Wert in den nächsten Stunden nicht um 25 Prozent oder mehr fällt. Eine Liquiditätsplanung auf dieser Basis würde weder den Steuerberater noch die Hausbank überzeugen.
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„Der Satz könnte in die Geschichte eingehen. „Der einzige wahre Wert, den der Dollar hat, besteht darin, dass man damit Steuern zahlen kann.““
Nein, das ist einfach nur eine Kernaussage der MMT.
Stimmt, klingt aber so knackig formuliert trotzdem nochmal besser ;-)