Tokenisierung bleibt trotz des Bärenmarktes ein gefragtes Thema. Dass auch Regierungen diese Branche weiterhin genaustens im Blick haben, zeigt der jüngste Vorstoß der brasilianischen Bundesabgeordneten Joenia Wapixana. Wapixana hat einen Gesetzesentwurf vorgeschlagen, um das im Land geförderte Gold zu tokenisieren. Damit wolle sie vor allem Transparenz schaffen.
Gesetz zielt auch auf illegale Bergbauaktivitäten ab
Das neue Gesetz soll laut Wapixana einerseits dazu dienen, transparent aufzeigen zu können, wie die Goldminenaktivitäten des Staates aussehen. Andererseits würde man so den illegalen Bergbau für Gold bekämpfen. In Zukunft sollen alle Transaktionen mit Edelmetallen sowie Transporte noch sicherer einsehbar sein.
Laut Wapixana würde rund die Hälfte des Goldes in Brasilien illegal abgebaut werden. Dabei seien vor allem die Umweltauswirkungen der illegalen Goldbergbauaktivitäten deutlich verheerender.
„Wie die nationale und internationale Presse sowie zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für den Schutz des Waldes und die Gewährleistung der Rechte indigener Völker einsetzen, immer wieder berichten, gehen diese Aktivitäten mit Quecksilberverschmutzung, Gewalt und Abholzung einher“, so Wapixana. Ihrer Meinung nach würde der Einsatz der Blockchain-Technologie dem Land dabei helfen können, sich einen besseren Überblick über die Branche zu verschaffen.
„Die Nationale Bergbaubehörde sollte ein einziges digitales System mit sicheren Aufzeichnungen unter Verwendung von Blockchain-Technologien einführen, um alle Daten und Prozesse mit zusätzlichen elektronischen Aufzeichnungen und Dokumentationen über Transaktionen und Verkäufe zu konsolidieren“, fuhr sie fort. Welche Blockchain für die Tokenisierung infrage kommen könnte, hat Wapixana dabei allerdings nicht genannt.
Bedeutung der Blockchain für Staaten nimmt zu
Wie wichtig die Blockchain-Technologie für Staaten sein kann, zeigt unter anderem der Vorstoß Argentiniens, ab 2023 Ethereum-Nodes laufen zu lassen.
Die Schweizer Stadt Lugano hat Bitcoin nicht nur als „de-facto“-Zahlungsmittel eingeführt, sondern will in Zusammenarbeit mit Tether daran arbeiten, die Infrastruktur der Stadt Blockchain-tauglich zu machen. Darüber hinaus denkt die Zentralafrikanische Republik nach der Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel darüber nach, natürliche Ressourcen im Land zu tokenisieren, um noch mehr Menschen einen Zugang zu ermöglichen.