Kostenersparnis durch weniger Bürofläche – das sei ein großer Vorteil des Homeoffice, heißt es oft. Doch so pauschal lässt sich das eigentlich gar nicht sagen, wie eine PWC-Studie jetzt ermittelt hat. Zwar stimme es, dass in den meisten Fällen der Modellberechnungen des Beratungsunternehmens öfter Ersparnisse herauskamen als zunächst angenommen. Allerdings sollten Unternehmen vorher stets individuell genau nachrechnen. Denn ab wann und wie viel Geld ein Arbeitgeber einsparen kann, hängt sehr mit der Firmengröße zusammen. Je nach Szenario kann es sich – und da sind die Berater dann recht konkret – bereits ab acht Prozent eingesparter Bürofläche rechnen, den Mitarbeitenden einen Homeoffice-Arbeitsplatz einzurichten.
Kostenersparnis durch Homeoffice klappt
Für die Erhebung haben die Experten drei Szenarien durchgerechnet: Im ersten Fall wird ein Büro angemietet und mit dem Vermieter eine Flächenreduktion vereinbart, im zweiten Fall wird das hauseigene Büro in Teilen untervermietet und im dritten Falle wird die eigene Immobilie verkauft und in Teilen zurückgemietet. In allen Szenarien gingen die Studienführenden von einem Büro mit 500 Mitarbeitern und einer Bürofläche von 7.500 Quadratmetern aus. Die monatliche Nettomiete betrug 20 Euro pro Quadratmeter und soll jährlich um zwei Prozent steigen. Die Betriebs- und Nebenkosten sowie die entsprechenden Vollkosten wurden marktüblich breit verglichen und in der Berechnung berücksichtigt.
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Wie umfassend die Studie ist, wird zudem an weiteren Stellen deutlich. Die PWC-Berater haben beispielsweise auch die Daten einer weiteren Umfrage zur Produktivität einbezogen. Die kam zu dem Schluss, dass die Leistungsfähigkeit im Homeoffice nicht leide, sondern mindestens gleich bleibt oder sich sogar verbessert. Auch die Investitionskosten in ein Homeoffice sind berücksichtigt. Etwa 950 Euro pro Mitarbeiter müssten Unternehmen aufbringen, um einen adäquaten Heimarbeitsplatz einzurichten. Da viele Arbeitgeber bereits während der ersten Corona-Welle das mobile Arbeiten ermöglicht haben, würde der Umzug in ein echtes Homeoffice jedoch häufig günstiger sein.
Wer seine Bürofläche reduziert, wird mit großer Sicherheit im Gebäude auch Umbaumaßnahmen vornehmen müssen – angefangen bei Meeting-Räumen bis hin zu möglichen Desk-Sharing-Konzepten. Die Kosten für diese Veränderungen beziffert PWC auf 220 Euro pro Quadratmeter. Dem werden jedoch die Mietersparnisse beziehungsweise -Erträge durch die veränderte Flächennutzung entgegengestellt. Unterm Strich sparen Unternehmer in Szenario eins so ab acht Prozent verringerter Bürofläche deutlich Kosten. In Szenario zwei würde sich der Umzug ins Homeoffice ab einer eingesparten Bürofläche von zehn Prozent rechnen. Lediglich in Szenario drei verhält es sich anders.
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Nach Einschätzung von PWC dürfte sich ein solches Vorgehen vor allem bei einem hohem Liquiditätsbedarf und der Erwartung eines künftig niedrigeren Mietniveaus lohnen. Wenn die kurzfristige Liquidität jedoch keine übergeordnete Rolle spielt und die Mieten tendenziell steigen, sollten Arbeitgeber sich optimalerweise auf das zweite Szenario der Vermietung eigener Flächen fokussieren. Hier ergäbe das Verhältnis zwischen Reduzierung der eigenen Flächen und neu gewonnener Einnahmen durch Mietforderungen das aussichtsreichste Szenario. Zudem würde sich die Bilanz auf der Aktiva-Seite nicht nachteilig verändern. Die gesamte „Mehr Home, weniger Office“-Studie über 43 Seiten können Interessierte auf der PWC-Webpage herunterladen.
Hmm schön das man mit Home office gerechnet hat. Aber schickt die Firma in das Mobile office ist die rechnung ganu anders. Da der mitarbeiter keine ansprücke mehr und kann noch mehr kosten einsparen.