Bundes-Chain könnte erste Blockchain werden, die Milliarden frisst, statt sie zu bewegen
Die Bundesregierung hat heute ihre neue Blockchain-Strategie vorgestellt. Man wolle „marktrelevante Stablecoins nicht zulassen“, sagte Thomas Heilmann, der Blockchain-Politiker der CDU. „Ein Kernelement der staatlichen Souveränität ist die Herausgabe einer Währung, wir werden sie nicht Privatunternehmen überlassen“, findet auch Finanzminister Olaf Scholz von der SPD. Mit anderen Worten: Die große Koalitition hat sich darauf geeinigt, Facebooks Libra zu verbieten, wenn die Währung denn nach Deutschland kommen sollte.
Libra verbieten, Bundes-Chain bauen
Heilmann nennt Gründe dafür. Erstens: Die Zentralbanken könnten dann keine „Krisen und Inflationen“ mehr ausgleichen. Zweitens: Die Gefahr eines neuen (Facebook-)Monopols sei zu hoch. Stattdessen sollte man lieber eine eigene Blockchain starten, die „Bundes-Chain“.
Blockchain ist einer der wenigen Tech-Bereiche, bei denen Deutschland wirklich international mithalten kann: Ein großer Teil der Ethereum-Community lebt und arbeitet in Berlin. Es gibt Startups und Grownups, die wirklich heißen Scheiß machen. Es gibt nerdige Meetups und hochkarätige Konferenzen.
Deutsche Politiker reden seit Jahren davon: Man müsse auch irgendwie so wie das Silicon Valley werden und das nächste Google oder Facebook sollte bitte aus Deutschland kommen. Dazu fährt man dann gerne mal ins Silicon Valley und besucht irgendwen, der irgendwie bekannt ist und was mit Technik zu tun hat. Dass Blockchain, eine der Zukunftstechnologien, zu großen Teilen in Berlin stattfindet, ist dabei niemandem aufgefallen. Und das war wohl auch besser so.
Die Branche braucht kein Verbot
Ein Verbot von Stablecoins, wie sich das Heilmann und Co. vorstellen, ist nämlich genau das, was die Branche nicht braucht. Natürlich kann man sich damit Facebooks Libra erstmal vom Leib halten. Zumindest so lange, bis der ganze Rest der Welt mit digitalen Währungen bezahlt, und dann kann Deutschland halt irgendwann hinterherziehen.
Der Feind des Guten ist das Bessere
Aber Verbote verschlechtern eben auch die Chancen, dass die Berliner Blockchain-Szene genau das Killer-Produkt auf den Markt bringt (oder weiterentwickelt), das sich Politiker wünschen, wenn sie von einem deutschen Silicon Valley reden. (Zum Beispiel einen geilen Stablecoin, der das digitale Zahlen umkrempelt! Nur so ne Idee.) Der eigentliche Feind des Guten ist nämlich nicht das Böse, sondern das Bessere, zumindest in Tech.
Bundes-Chain? Bund, please.
Und die Idee, eine eigene Blockchain rauszubringen, die Bundes-Chain? Bund, please. Das kann ja nur ein Witz sein. Ich meine: Die Idee ist gut. Aber der Bund schafft es ja nicht mal, die eigene Verwaltung zu modernisieren. Also, den Versuch gibt es. Die Kosten für das Projekt werden gerade auf 3,43 Milliarden Euro geschätzt, und die zuständigen Behörden sind so überfordert, dass einfach erstmal gar nichts passiert. Außer natürlich, dass Berater in den Fluren der Ministerien herumflitzen und dafür eine Menge Geld kassieren. Aber ernsthaft: Wer genau sollte denn da noch eine Bundes-Chain bauen, wenn der Bund es nicht mal schafft, die IT-Verwaltung auf Windows 10 zu aktualisieren?
Wenn der Bund wirklich versucht, eine Bundes-Chain zu bauen, wäre das Ergebnis wohl die erste Blockchain, die Milliarden verschlingt, bevor ein einziger Digi-Euro überwiesen wird.
Die Frage bei jedem Projekt ist doch „Was sind die Ziele?“ bzw. „Was erhoffen sich die User?“.
Libra könnte den internationalen Geldtransfer für Privatleute erschwinglich machen. Ein Bundes-Coin weiß wahrscheinlich noch nicht einmal selbst, was er für einen Mehrwert bietet, außer dass er viele Millionen verschlingt, bis er in der Versenkung verschwindet.
Dürfen wir die Mitglieder der Groko irgendwann standesrechtlich erschiessen? Für den ganzen heissen Scheiss, den die versauen. von gar nix eine Ahnung das aber ganz gross verklausulieren … Ich wandere aus bevor ich hier noch weiter mein SteuerGeld an völlige Diletanten abgebe..