Cardano-Gründer: Afrika wird bis 2050 reichster Kontinent – Krypto sei Dank
Die wohl gewagteste Aussage des jüngsten Hoskinson-Videos dürfte die sein, dass Afrika bis 2050 zum reichsten Kontinent der Erde geworden sein soll. Das klingt angesichts aktueller Realitäten doch reichlich unwahrscheinlich.
Cardano startet „wirklich cooles“ Kreditprojekt in Afrika
Hoskinson ist dennoch davon überzeugt, weil: Krypto. Um das zu verstehen, müssen wir etwas ausholen. So teilte der Cardano-Chef etwa mit, dass seine Plattform noch in diesem Jahr ein Peer-to-Peer-Kreditprojekt in Afrika starten werde. Das sei „wirklich cool“, glaubt er. Denn das würde die Vorteile von Krypto allen so richtig deutlich vor Augen führen.
Das kommende Projekt werde „die Kluft zwischen der entwickelten Welt und den Entwicklungsländern verringern“, ist Hoskinson überzeugt. Das Projekt, das zunächst auf Kenia fokussiert sein soll, werde allein mit einem Stablecoin arbeiten und es erlauben, damit Kredite zu vergeben und zu akzeptieren. Die Teilnehmer am System werden über die Blockchain identifiziert.
Das neue Kreditsystem soll dazu beitragen, dass sich bestehende Einkommens- und Vermögensungleichheiten zwischen den Ländern verringern. Denn das Problem liege nur sekundär in der Armut. Primär bestünde das Problem lediglich darin, dass in Afrika der Zugang zu Finanzmitteln erschwert ist. Das soll das Stablecoin-Kreditprojekt verändern. Hoskinson dazu:
„Wenn man das schafft, werden in kurzer Zeit Milliarden von Dollar aus den Industrieländern in die Entwicklungsländer fließen, wo die Zinsen höher sind.“
Damit würde das kapitalistische Prinzip in Gang gehalten, denn die Kreditgeber geben nicht aus altruistischen Gründen, sondern weil sie wegen der höheren Risiken auch höhere Zinsen erwarten dürfen:
„Das freut mich sehr, denn das hilft uns, die Kluft zu überbrücken und eine globale Wirtschaft zu schaffen. Im Gegensatz zum bisherigen Modell, das Volkswirtschaften einteilt in jene der der Reichen und jene der Habenichtse“.
Krypto bedeutet den Verzicht auf Kontrollinstanzen, weil sie nicht mehr benötigt werden
Dabei und ganz allgemein würde einer der größten Vorteile der Kryptowährungen zum Zuge kommen, nämlich die „Vertrauenslosigkeit“, die wir sprechender als den Verzicht auf Steuerungsinstanzen beschreiben können. Hoskinson bezeichnet es als ein System der „umfassenden Rechenschaft“:
„Dieses Konzept der umfassenden Rechenschaft, die Möglichkeit, etwas zu überprüfen, was einem jemand erzählt…Es gibt so viele Dinge im Leben, von Ausweisen über Wahlen bis hin zu Geld, bei denen man herausfindet, dass man eigentlich einer dritten Institution vertraut und nicht in der Lage ist, etwas selbst zu verifizieren.“
Bitcoin sei ein anschauliches Beispiel dafür, aber ebenso Ethereum, Cardano oder andere Kryptowährungen, denen die Rechenschaft gleichermaßen eingebaut sei:
„Wenn ich Ihnen einen Bitcoin schicke, müssen Sie mir nicht vertrauen. Sie können die Transaktion selbst auf der Blockchain überprüfen. Sie können sicherstellen, dass der Coin existiert und nicht doppelt ausgegeben wurde. Das nenne ich ein System mit integrierter Rechenschaft.“
Aktuell sei diese Rechenschaft noch auf finanzielle Aspekte konzentriert. Das aber müsse und werde nicht so bleiben, glaubt Hoskinson:
„Wir fangen an, als Gesellschaft einen Schritt zurückzutreten und Fragen zu stellen wie: Wo kann ich diese integrierte Rechenschaft noch nutzen? Ob es nun um Lieferketten geht oder um die Frage, ob ein Lebensmittel nachhaltig produziert wurde. Ist es sicher oder nicht? Ist das Wasser, das ich trinke, sicher oder nicht? Diese Art von Dingen. Medizinische Informationen, Zeugnisse, Wahlinformationen, was immer Sie wollen. Das Land – woher weiß ich, dass Sie wirklich Eigentümer des Grundstücks sind? Solche Dinge.“