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China entdeckt unterirdische Strukturen auf dem Mars

Auswertungen der Daten des GPR-Bodenradarsystems des chinesischen Zhurong-Rovers zeigen ein unregelmäßiges Netz polygonaler Keile in einer Tiefe von etwa 35 Metern entlang der gesamten Fahrtstrecke des Fahrzeugs. Die Herkunft ist unklar.

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Der chinesische Marsrover Zhurong sendet zwar keine neuen Daten mehr, hält aber die Wissenschaft dennoch auf Trab. (Bild: Raymond Cassel / Shutterstock)

Neue Ergebnisse der Scans von Zhurongs Landeplatz in der Marsregion Utopia Planitia machen unterirdische Strukturen sichtbar, die einen Durchmesser von einigen Zentimetern bis zu mehreren Dutzend Metern haben. Die polygonal wirkenden Objekte könnten nach Aussage der Wissenschaftler:innen vor Milliarden von Jahren durch Frost-Tau-Zyklen entstanden sein. Sie könnten aber auch vulkanischen Ursprungs sein und von abkühlenden Lavaströmen stammen.

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Alte Daten des Zhurong-Rovers liefern neue Erkenntnisse

Der Zhurong-Rover landete am 15. Mai 2021 auf dem Mars, arbeitete ein knappes Jahr sehr erfolgreich und fiel im Mai 2022 schlussendlich aus. Seither gibt es keine Signale mehr.

Forscher:innen des Instituts für Geologie und Geophysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die mit den Daten von Zhurong arbeiten, verstehen das Bodenradarsystem GPR als wichtige Ergänzung zu den orbitalen Radaruntersuchungen in Missionen wie dem Mars Express der Esa und Chinas eigenem Orbiter Tianwen‑1.

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GPR als wichtige Ergänzung zu orbitalem Radar

So könne die GPR-Vermessung an Ort und Stelle wichtige lokale Details der oberflächlichen Strukturen und der Zusammensetzung innerhalb einer Tiefe von etwa 100 Metern entlang der Traverse des Rovers liefern. In einer in Nature veröffentlichten Arbeit schreiben die Forscher:innen, dass das Radar des Rovers sechzehn polygonale Keile in einem Abstand von etwa 1,2 Kilometern entdeckte.

Diese Strukturen bildeten sich nach neuesten Erkenntnissen wahrscheinlich vor 3,7 bis 2,9 Milliarden Jahren, „möglicherweise mit dem Ende einer alten feuchten Umgebung“. Das paläopolygonale Gelände, entweder mit oder ohne Erosion, sei anschließend „durch spätere geologische Prozesse begraben“ worden.

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Polygonale Strukturen wurden bereits bei früheren Missionen in verschiedenen Gebieten des Mars beobachtet. Neu ist die Erkenntnis, dass es sie offenbar auch unterirdisch gibt.

Strukturen setzen kalte Umgebung voraus

Das vergrabene polygonale Gelände setze eine kalte Umgebung voraus, wie die Wissenschaftler:innen schreiben: „Das mögliche Vorhandensein von Wasser und Eis, das für den Gefrier-auftau-Prozess in den Keilen erforderlich ist, könnte durch kryogene, sauginduzierte Feuchtigkeitsmigration aus einem unterirdischen Aquifer auf dem Mars, Schneefall aus der Luft oder Dampfdiffusion für die Ablagerung von Poreneis entstanden sein.“

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Wie exakt die Strukturen entstanden sind, lässt sich nicht sicher sagen, allerdings sei die Entstehung der Polygonstrukturen auf eine massive Veränderung des Marsklimas zurückzuführen: „Der Kontrast oberhalb und unterhalb von etwa 35 Metern Tiefe stellt eine bemerkenswerte Veränderung der Wasseraktivität oder der thermischen Bedingungen in der alten Marszeit dar, was darauf hindeutet, dass es in niedrigen bis mittleren Breitengraden einen klimatischen Umbruch gab.“

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