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Mars: Chinesischer Rover Zhurong findet neue Hinweise auf flüssiges Wasser

Die Erkenntnisse chinesischer Geophysiker:innen deuten darauf hin, dass es Anzeichen von altem Leben auf dem Mars geben könnte – und vielleicht auch besiedelbare Gebiete.

Von Hannah Klaiber
2 Min. Lesezeit
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Bislang war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es auf dem Mars lediglich festes oder gasförmiges Wasser geben könne. Der chinesische Rover hat nun Indizien für Wasser gefunden. (Bild: CNSA/Handout via Xinhua)

Wasser auf dem Mars hatten Forscher:innen nie kategorisch ausgeschlossen, jedoch auch nie beweisen können. Chinas Mars-Rover Zhurong, der im Juli 2020 zur Erkundung der Marsoberfläche aufbrach, ist am nächsten dran an einem Beweis – die jüngst gewonnenen Erkenntnisse werden vom verantwortlichen Forschungsteam vorsichtig optimistisch als „Evidenz“ eingeordnet.

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Demnach lieferte eine Untersuchung spezieller Dünenlandschaften auf dem Mars Hinweise darauf, dass es Wasser in niedrigen Breitengraden geben könnte, wo die Temperaturen relativ hoch und für Leben besser geeignet sind.

Dünenoberfläche in Zusammenhang mit Salzwasser entstanden

Nachdem die von Wissenschaftler:innen vermuteten enormen Flüssigwasserreserven in der frühen Geschichte des Planeten wegen drastischer Klimaveränderungen versiegten, waren Wissenschaftler:innen davon ausgegangen, dass es auf dem Mars lediglich gasförmiges oder festes Wasser geben könne. In der jüngeren Vergangenheit gab es jedoch verstärkt Hinweise auf gefrorenes Wasser, zuletzt auch salzige Wassertropfen, die auf der Nasa-Raumsonde Phoenix gelandet waren. Die Schlussfolgerung, dass es in hohen Breitengraden „flüssiges Wasser“ geben könnte, war damals umstritten. Heute weiten die chinesischen Wissenschaftler:innen diese These in einem Beitrag im Journal Science Advances auch auf die niedrigeren Höhen aus.

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Die Daten von drei wissenschaftlichen Instrumenten von Zhurong, die Oberflächenmerkmale und Zusammensetzung von Dünen analysierten, deuten demnach darauf hin, dass deren Oberflächenschicht – mit Krusten, Rissen, Aggregaten und polygonalen Graten – reich an hydratisierten Sulfaten und Siliziumdioxid sowie an Oxidmineralien ist. „Aus den von Zhurong und anderen Mars-Rovern gemessenen meteorologischen Daten schlossen wir, dass die Dünenoberflächenmerkmale mit der Beteiligung von flüssigem Salzwasser zusammenhängen, das durch das anschließende Schmelzen von Frost/Schnee entsteht, der bei Abkühlung auf die salzhaltigen Dünenoberflächen fällt“, heißt es in einer Erklärung des Forscher:innenteams.

Den Beweis in Form von auffindbarem, aus Wasser entstandenem Eis bleiben die Forscher:innen jedoch schuldig. Und auch für die Zukunft bleiben weiterhin viele Fragen offen: „Die modernen hydroklimatischen Bedingungen auf dem Mars sind nach wie vor rätselhaft, da die Erklärungen für die Bildung der beobachteten Landformen nicht eindeutig sind“, wird in der Studie bestätigt.

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Rätselhafte hydroklimatische Bedingungen

Die vom chinesischen Mars-Rover gewonnenen Erkenntnisse könnten dennoch von entscheidender Bedeutung sein, wirft die aktuelle Entdeckung doch „ein Licht auf die feuchteren Bedingungen des modernen Marsklimas und liefert wichtige Hinweise für künftige Erkundungsmissionen, die nach Anzeichen für existierendes Leben suchen, insbesondere in niedrigen Breitengraden mit vergleichsweise wärmeren, leichter zugänglichen Oberflächentemperaturen“, wie es in der Forschungsarbeit heißt. Bei künftigen Missionen sollte demnach „nach salztoleranten Mikroben“ gesucht werden ähnlich der Salinenkrebse oder dem Gurkenkraut im Salt Lake von Utah, zitiert Space.com die chinesischen Forscher:innen.

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