
Studie weist auf fehlerhafte Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch hin. (Foto: Shutterstock)
Neue Zahlen des ICCT bergen einigen Sprengstoff. Der 2005 in den USA gegründete Internationale Rat für sauberen Verkehr, der auch eine Zweigstelle in Berlin betreibt, wirft den Automobilherstellern vor, die Abgaswerte ihrer Fahrzeuge zu schönen.
Aufdecker von Dieselgate sehen nächstes Problem
Das sollte nicht unbeachtet bleiben, denn dem ICCT haben wir bereits die Aufdeckung des sogenannten Dieselgates im Jahr 2015 zu verdanken. Seinerzeit hatten ICCT-Analysen überhöhte Emissionen von Volkswagen-Fahrzeugen nachgewiesen. In der Folge war festgestellt worden, dass Volkswagen die Ergebnisse von Abgastests mit eigens entwickelter Software manipuliert hatte. Millionen von Dieselfahrzeugen wurden zurückgerufen und VW zu einer Geldstrafe in Milliardenhöhe verurteilt.
In seiner neuesten Analyse hat der ICCT die offiziellen Emissionszahlen der Europäischen Umweltagentur (EUA) für 2022 mit den Daten über den Kraftstoffverbrauch von mehr als 160.000 Personenkraftwagen verglichen. Dabei stellten die Forscher:innen fest, dass die Zahlen der EUA – die auf Messungen der Hersteller beruhen – um 14,1 Prozent unter den realen Werten, die von deutschen Verbraucher:innen über die Onlineplattform spritmonitor.de gemeldet wurden, lagen.
Nach offiziellen Zahlen sollen der Kraftstoffverbrauch und die CO₂-Emissionswerte von Autos in der Europäischen Union zwischen 2018 und 2022 um rund 7,3 Prozent gesunken sein. Das zeigt sich auf der Straße indes so nicht. Dort kann nur eine Verbesserung um 2,3 Prozent festgestellt werden.
ICCT fordert EU zu Korrekturmechanismus auf
Der ICCT fordert die EU-Kommission daher dazu auf, sich dieses Problems anzunehmen. Es müsse ein Korrekturmechanismus eingeführt werden, so der Rat in einer Pressemitteilung. „Wenn nicht gegen diesen Trend vorgegangen wird, wird die Wirksamkeit der CO₂-Reduktionsziele der EU gefährdet. Er wird auch zu falschen Erwartungen der Verbraucher hinsichtlich des tatsächlichen Kraftstoffverbrauchs sowie der damit verbundenen Kosten und Umweltauswirkungen führen“, heißt es.
Dabei hilft offenbar das 2017 eingeführte weltweit harmonisierte Testverfahren für leichte Fahrzeuge (WLTP) nicht. Obwohl die WLTP-Ergebnisse immerhin näher an den realen Werten liegen, hat das ICCT nun festgestellt, dass die Lücke seit der Einführung von WLTP vor fünf Jahren um 80 Prozent gewachsen ist.
Was für ein Geschwätz. Der CO2 Ausstoß geht 1:1 synchron mit dem Spritverbrauch. Da braucht man kein aufgeblasenes Institut. Das kann jeder Autofahrer selbst feststellen wenn er auf seinen Spritverbrauch schaut.