Coinbase ist eine der weltweit größten Börsen für Kryptowährungen. (Foto: Coinbase/Shutterstock)
Wurden Krypto-Assets falsch gelistet? Die amerikanische Kryptobörse Coinbase soll von der US-Börsenaufsicht SEC untersucht werden. Das hat die Nachrichtenagentur Bloomberg von Coinbase-Insidern erfahren. Amerikanischen Kund:innen soll Coinbase demnach unzulässigerweise Krypto-Assets angeboten haben, die als Wertpapiere hätten registriert sein müssen.
Der Wert der Aktie des börsengelisteten Krypto-Unternehmens sackte an der amerikanischen Tech-Börse Nasdaq um 21 Prozent ein. Coinbase steht schon lange unter Aufsicht der US-Behörde Securities and Exchange Commission (SEC). Seit die Plattform ihr Token-Angebot deutlich aufgestockt hat, sei Coinbase aber zusätzlich von einer weiteren SEC-Einheit durchleuchtet worden, schreibt Bloomberg.
Schärferer Krypto-Regulierung in Sicht
Die Prüfung von Coinbase könnte ein Wendepunkt in der Regulierung von Kryptowerten in den USA werden. Stuft die Börsenaufsicht manche Token als Wertpapiere ein, kann das den Kryptomarkt verändern und die Haftung von Exchanges wie Coinbase oder Binance ausgeweitet werden. Eine Krypto-Exchange wie Coinbase müsste sich wahrscheinlich bei der SEC als Börse registrieren lassen, wenn Kryptowerte als Wertpapiere eingestuft werden.
Laut dem Bloomberg-Bericht geht diese Untersuchung einem weiteren Fall voraus. Ein ehemaliger Coinbase-Manager wurde von der amerikanischen Behörde wegen Insiderhandel angeklagt. Er soll zwei anderen Personen Informationen über Token weitergegeben haben, die kurz darauf auf der Kryptobörse gelistet werden sollten.
Während die SEC ein Statement dazu gegenüber Bloomberg ablehnte, äußert sich der Chief Legal Officer von Coinbase, Paul Grewal, auf Twitter: Er sei überzeugt von der gründlich ausgeführten Sorgfaltspflicht, ein Prozess den die SEC bereits überprüft habe und der Wertpapiere von Coinbase fernhalte. Er freue sich darauf, mit der SEC deswegen zusammenzuarbeiten.
Die EU hat bereits Ende Juni dem finalen Entwurf für eine Regulierung des Kryptomarktes zugestimmt. In den USA gibt es ein solches Papier noch nicht. Doch die europäische Vorlage und der drastische Preisverfall auf dem Kryptomarkt, der im Mai dieses Jahres einsetzte, könnte die US-Regulatoren antreiben.
Klarere Regeln von der SEC für Kryptowerte forderte Coinbase bereits früher. Die fehlende Regulierung des Marktes stellt für die Krypto-Industrie ein großes Risiko dar, denn Verbote oder sonstige Maßnahmen könnten starke Auswirkungen auf das Geschäft haben.
