
Im März 2021 kam das digitale Kunstwerk „Everydays: the First 5000 Days“ des US-Künstlers Mike „Beeple“ Winkelmann beim Auktionshaus Christie’s für mehr als 69 Millionen US-Dollar unter den Hammer. Der Rekordpreis für ein Non-Fungible Token (NFT) löste einen wahren Hype um die digitalen Kunstwerke aus.
91,8 Millionen Dollar für ein NFT-Kunstwerk
Noch mehr Geld lukrierte im Dezember 2021 die NFT-Sammlung „The Merge“ des Künstlers (Murat) Pak, die 91,8 Millionen Dollar brachte. In den Jahren 2021 und 2022 brummten die NFT-Marktplätze, Teile von Sammlungen wie „Bored Apes“ oder „Cryptopunks“ wurden den Ersteller:innen buchstäblich aus den Händen gerissen.
In der Hochphase des NFT-Hypes wurden in einem einzigen Monat (August 2021) 2,8 Milliarden Dollar umgesetzt. Wie groß der folgende Absturz des NFT-Marktes war, zeigt folgender Vergleich: Im Juli 2023 belief sich der wöchentliche Umsatz mit NFTs auf nur noch 80 Millionen Dollar.
95 Prozent der NFT-Sammlungen sind wertlos
Die Zahlen stammen aus einer Analyse der Kryptoplattform dappgambl.com auf Basis von Daten von NFT Scan und Coinmarketcap. Demnach soll es derzeit 73.257 NFT-Sammlungen geben, von denen 69.795 – oder gut 95 Prozent – komplett wertlos sind. Dadurch sollen fast 23 Millionen Investor:innen Geld verloren haben.
Ebenfalls interessant: 79 Prozent aller erstellten NFT-Sammlungen wurden gar nicht erst verkauft. Durch dieses deutliche Angebotsplus dürfte es auch künftig schwer werden, den Markt wieder anzukurbeln.
Nur wenige Top-NFT sind über 6.000 Dollar wert
Aber selbst, wenn man die NFTs ohne Besitzer:innen herausrechnet, sind noch 18 Prozent wertlos und 41 Prozent sind für einen Preis von fünf bis 100 Dollar zu haben. Überhaupt nur für ein Prozent der Top-NFTs müsste man derzeit mehr als 6.000 Dollar ausgeben. Enttäuschend im Vergleich zu den Millionenbeträgen der vergangenen Jahre.
Den Analyst:innen von dappgamble.com zufolge zeigt sich daran, dass ein großer Teil des NFT-Markts von spekulativen Preisstrategien gekennzeichnet war. Aktuell scheinen viele NFT-Besitzer:innen auf einen ähnlichen Boom wie 2021 zu hoffen, um ihre digitalen Kunstwerke wieder verkaufen zu können.
Kommt irgendwann ein NFT-Comeback?
Wird es ein solches NFT-Comeback geben? Aus heutiger Sicht erscheint das äußerst unwahrscheinlich. Schon auf dem Höhepunkt des Hypes hatten kritische Stimmen vor dem Kauf von NFT-Kunstwerken gewarnt. Allerdings hätte wohl auch niemand damit gerechnet, dass zweistellige Millionensummen für digitale Kunst ausgegeben würden.