Fast eine Stunde lang mussten die US-Astronauten Stephen Bowen und Warren Hoburg sowie der Raumfahrer Sultan Alneyadi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der russische Kosmonaut Andrej Fedjajew in der Kapsel ausharren.
Start wegen Problemen mit der Zündung abgebrochen
Denn wenige Minuten vor dem geplanten Lift-off stand fest: Der Flug der Crew 6 zur Raumstation ISS musste abgebrochen werden. Bevor die Raumfahrer die Kapsel allerdings verlassen konnten, musste zunächst der Treibstoff abgelassen werden.
Das ganze Prozedere kann man bei Youtube nachschauen, wo die Nasa eine Aufzeichnung ihres Livestreams veröffentlicht hat.
Grund für den Stopp des geplanten Starts der Falcon‑9-Rakete mit dem Dragon-Endeavour-Raumschiff und der Crew-Dragon-Kapsel waren Probleme mit der Zündanlage, wie SpaceX per Twitter mitteilte. Sowohl die Raumfahrer als auch das Raumfahrzeug seien wohlauf.
Wann der nächste Versuch gestartet werden kann, die Raumfahrer zur ISS zu bringen, ist noch nicht bekannt. Als mögliche Termine wurden zunächst Dienstagmorgen, 28. Februar 2023, und Donnerstagmorgen, 2. März 2023, gehandelt.
Crew‑6-Flug zur ISS: Nächster Versuch am 2. März?
Für Dienstag ist allerdings schlechtes Wetter vorhergesagt. Laut Nasa werde daher jetzt der 2. März ins Auge gefasst. Dazu müsste freilich bis dahin auch das Problem mit der Zündanlage behoben sein.
Sollte alles glattgehen, dürften die vier Raumfahrer aus den USA, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten am Freitag auf der ISS eintreffen. Dann könnte es dort eng werden.
Denn an Bord der ISS befinden sich zurzeit mit Sergej Prokopjew, Dmitri Petelin, Frank Rubio, Nicole Mann, Josh Cassada, Koichi Wakata und Anna Kikina schon sieben Menschen.
Crew 5 soll im März zur Erde zurückkehren
Während der Rückflug der sogenannten Crew 5 – Mann, Cassada, Wakata und Kikina – in wenigen Tagen erfolgen soll, müssen die beiden Kosmonauten Prokopjew und Petelin sowie Astronaut Rubio noch bis Ende September ausharren.
Grund dafür ist ein wahrscheinlich durch einen Meteoriten verursachtes Leck an der für die Rückkehr vorgesehenen Sojus-Kapsel, wie die FAZ berichtet. Eine Ersatzkapsel hatte am Sonntag an der ISS angedockt.
Entsprechend werden die drei Männer jetzt ein weiteres halbes Jahr außerplanmäßig auf der ISS verbringen. Eigentlich hätten sie ihre Reise zurück zur Erde im März antreten sollen.
Crew 6 testet Auswirkungen der Gravitation
Ebenfalls rund sechs Monate soll der ISS-Aufenthalt der Crew 6 dauern. Der Nasa zufolge sollen die vier Raumfahrer dort unter anderem die Auswirkungen der Gravitation auf Feuer und Immunität testen sowie Mikroorganismen außerhalb der ISS sammeln.