Crowdinvesting: Tomorrow holt Crowd-Vertreter ins Advisory Board

Am 15. November startet der Finanzdienstleister Tomorrow das dritte Crowdinvesting, durch das sich Privatpersonen am Unternehmen beteiligen können. Das Besondere daran: Die Unternehmen schafft „ab 2023“, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt, für die Community auch einen Platz im Advisory Board, dem Beirat. Sprich: aktive Teilhabe.
„Anleger:innen erhalten über den:die Vertreter:in im Gremium umfassende Einblicke in das Unternehmen und eigene Rechte“, teilte Tomorrow mit.
Community werde zur größten Geldgeberin
Durch die dritte Crowdinvesting-Runde werde die Community laut des Unternehmens zur größten Geldgeberin, 2020 und 2021 seien auf diesem Weg bereits rund elf Millionen Euro eingesammelt worden. Diesmal liege das Ziel bei einem Betrag in einstelliger Millionenhöhe. Über institutionelle Investor:innen seien in diesem Jahr um die fünf Millionen Euro eingesammelt worden.
„Wir sind das erste Unternehmen in Deutschland, das der eigenen Community über Partizipation im wichtigsten Kontrollorgan des Unternehmens maximale Transparenz zu wichtigen Entscheidungen schafft“, sagte Tomorrow-Mitgründer Michael Schweikart. Er findet, dass eine Community entstanden sei, „die sich des transformativen Potenzials von Geld bewusst ist“.
Das ist im Advisory Board möglich
Im Advisory Board, das bei Tomorrow mindestens sechsmal im Jahr tagt, werden laut dem Unternehmen „wesentliche Unternehmensentscheidungen diskutiert, geprägt und verabschiedet“, darunter Budgetfragen und die Produktstrategie. Eine zentrale Aufgabe des:der Community-Vertreter:in bestehe darin, die unternehmerischen Entscheidungen der Geschäftsführung kritisch infrage zustellen.
Wer den zusätzlichen Platz im Beirat einnimmt, bestimmt der Beirat über eine Wahl, erklärte das Unternehmen.
Kritik an „irreführender Werbung“
Der im Jahr 2018 gegründete Finanzdienstleister Tomorrow, der die Banklizenz der Solaris Bank nutzt, bezeichnet sich selbst als „erster nachhaltiger Anbieter für digitales Banking in Europa“. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, sich für den Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzusetzen, indem sie nach eigenen Angaben „ausschließlich in nachhaltige Geldanlageprodukte“ investiert und soziale oder klimaschützende Projekte weltweit unterstützt.
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mahnte das Unternehmen im Jahr 2021 aufgrund einer „irreführenden Werbung“ ab. Sie störte sich an der Werbeaussage, dass „dein Fußabdruck“ kompensiert werde, und bezeichnete diese als „schlichtweg irreführend“. Tomorrow korrigierte die Formulierung daraufhin.
Wir haben diesen Artikel am 28. Oktober 2022 korrigiert, da Tomorrow fälschlicherweise als Bank bezeichnet wurde.