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Der Release von „Cyberpunk 2077“* dürfte der schwärzeste Tag für die Angestellten von CD Projekt Red gewesen sein. Bald ein Jahr ist es her, dass das Rollenspiel auf den Markt gekommen ist und sowohl von der Presse als auch von den Spieler:innen verrissen wurde. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Entwickler:innen gewusst haben, dass sie da ein technisch sehr durchwachsenes Spiel auf den Markt bringen – doch die Geschäftsleitung hat es dennoch für spielbar genug gehalten.
Besonders auf älteren Plattformen, der Playstation 4 und Xbox One, war das Game kaum spielbar. Und auch wer auf dem PC nicht über die beste Hardware verfügte, musste mit vielen Bugs und auch Abstürzen rechnen. Damals wurden Steam oder Metacritic mit schlechten Wertungen regelrecht bombardiert. Playstation sah sich gar genötigt, das Spiel von der eigenen Verkaufsplattform zu nehmen. Der gesamte Release war also ein PR-Desaster.
Jetzt, knapp zwölf Monate später, sieht die Situation jedoch deutlich anders aus. Unter den Topsellern auf Steam, dem größten digitalen Games-Shop, befindet sich „Cyberpunk 2077“ auf Platz 2. Mehr noch: Die User:innen-Reviews sind inzwischen positiv! In den letzten Wochen wurden über 25.000 Rezensionen getätigt, die dem Spiel das Prädikat „sehr positiv“ verpassen. Wie hat CD Projekt Red es also geschafft, die Meinung zu ihrem problematischen Spiel so zu ändern?
Viel Arbeit
Die offensichtlichste Antwort ist: durch viel Arbeit. Seit Release von „Cyberpunk 2077“ hat CD Projekt Red konstant daran gearbeitet, die Performance des Spiels zu verbessern. Das mag nicht immer gut geklappt haben, einige Patches sorgten sogar für neue Fehler, doch entstand recht zügig der Eindruck, dass das Studio nun nicht das Spiel fallenlassen wird, sondern im Gegenteil daran arbeitet, es auf ein spielbares Niveau zu bringen. Freilich wäre jede andere Entscheidung auch fatal gewesen und hätte das Ansehen des Studios noch mehr geschädigt, als es ohnehin schon der Fall war.
Inzwischen ist „Cyberpunk 2077“ auf einem großen Teil der gängigen Hardware einigermaßen solide spielbar. Es macht noch immer einen großen Unterschied, ob ihr etwa auf einer Playstation 4 oder Playstation 5 spielt. Aber zumindest sind die gröbsten Fehler wie Abstürze und gravierende Bugs entfernt worden. Mehr noch, in ihrem aktuellen Finanzbericht zeigt das Unternehmen, dass es noch mehr Ressourcen in die Erweiterung von „Cyberpunk 2077“ stecken will.
Anfang 2022 sollen zwei große Updates kommen und nach wie vor fehlen die Next-Gen-Versionen des Spiels, die die größere Grafikpower der neuen Konsolen voll ausnutzen wollen. Somit zeigt das Unternehmen, dass es auch im kommenden Jahr intensiv an dem Spiel arbeiten will – sicherlich nicht irrelevant für Spieler:innen, die sich erst jetzt zum Kauf des Spiels entschieden haben.
Die Konkurrenz sieht kaum besser aus
Schaut man sich derzeit bei den Blockbuster-Veröffentlichungen im Spielemarkt an, sieht man: Games mit jeder Menge Bugs. Die [/affiliate] und „GTA: The Trilogy“ * etwa wird immer wieder mit „Cyberpunk 2077“ verglichen, da beide Spiele von Studios stammen, die eigentlich für hohe Qualität stehen. Doch beide Spiele waren zur Veröffentlichung teils kaum spielbar. Auch die „Trilogy“ wurde und wird von der Presse verrissen und erntet auf allen Verkaufs- und Wertungsplattformen vernichtende Wertungen.
Ähnlich ergeht es auch „Battlefield 2042“* aus dem Hause Electronic Arts. Spieler:innen sind unzufrieden mit der Performance, beschweren sich über Bugs und Serverprobleme. Auch bei „Call of Duty: Vanguard“ beschweren sich Spieler:innen über Performance und Inhalt des Spiels. „Skyrim Anniversary Edition“ hat mit Beschwerden über den gestrichenen Support für Mods zu kämpfen.
Kurzum: Blockbuster-Spiele aus bekannten Franchises und von großen Studios bekommen gerade zu großen Teilen die negative Kritik, die „Cyberpunk“ damals auch bekommen hat. CD Projekt Red ist, trotz allem, für viele Spieler:innen noch immer das Underdog-Studio, das eben nicht für solche Praktiken wie Electronic Arts oder Activision steht, nicht das schnelle Geld vor die Qualität eines Spieles stellt. Das mag zweifelhaft sein, könnte aber auch dafür sorgen, dass viele gerade demonstrativ dem Spiel eine gute Wertung geben, das vor einem Jahr für das abgestraft wurde, was AAA-Studios gerade wieder zuhauf machen.
Kein gesundes Mittelmaß
Aktuell ist „Cyberpunk 2077“ um 50 Prozent auf Steam reduziert und wird dort beworben. Selbst die Game Awards haben das Spiel zwei Mal nominiert – auch als bestes Rollenspiel. Viele der aktuell so positiven Bewertungen kommen also von Spieler:innen, die sich das Spiel gerade neu gekauft haben. Personen also, die wahrscheinlich noch unter dem Eindruck standen, dass das Spiel schlecht ist; die bisher nicht zugreifen wollten, weil sie nicht viel Geld für einen unausgegorenen Titel ausgeben wollten. Viele von ihnen dürften überrascht sein, dass das Spiel kein komplettes Desaster ist.
Zum Release von „Cyberpunk 2077“ haben Presse und Gamer das Spiel größtenteils verrissen. Mitunter auch zurecht. „Cyberpunk 2077“ hatte viele Probleme, hätte auf den alten Systemen niemals veröffentlicht werden dürfen. Unter ging in dem ganzen Getöse jedoch, dass da ein solides Fundament war – dass das Spiel auf moderneren Systemen sogar ein gutes Spiel genannt werden konnte. Es gab in dem Sturm der Entrüstung kein gesundes Mittelmaß. Kaum ein „ja – aber“. Es war ein veritabler Shitstorm. Und die haben es leider so an sich, dass sie keine Nuancen mehr zulassen.
Was nehmen wir also daraus mit? Sicherlich, dass Publisher aufhören müssen, gigantische Versprechungen zu machen und dann unfertige Spiele herauszubringen. Es ist gut, dass CD Projekt Red in den letzten Monaten hart an dem Spiel gearbeitet hat. Noch besser wäre es gewesen, wenn das nicht nötig gewesen wäre.
Wir lernen aber auch: Entwickler:innen zu belästigen und ein Spiel zum größten Feind zu erklären, hilft auch niemandem. Kritik sollte immer nuanciert sein und Räume öffnen, in denen auch Widerspruch und Verbesserung möglich ist. Es ist CD Projekt Red zu wünschen, dass sie irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie selbst mit ihrem eigenen Spiel zufrieden sind – und sie für ihr nächstes großes Spiel, „Witcher 4“, dazugelernt haben.
Das Unternehmen CD Project Red definiert sich nun mal aber nicht an dem, was die Mitarbeiter da insgeheim machen und denken, sondern von unmittelbarer Entscheidung der Geschäftsleitung. Die prägt das Unternehmen, wenn es immer die Mitarbeiter wären, dann würde ein Unternehmen ja auch keinen Sinn ergeben.
Hoffentlich haben alle aus dem gelernt. Aber offenbar kann man es sich heutzutage einfach nicht mehr leisten Spiele wirklich zu vollenden – immer besser und grafisch höher werden sie, aber das Geld und die Zeit dafür hat man offenbar nicht. Aber Versprechungen, die sind ihr Geld ja wert – am Ende zahlen die Verkaufszahlen. Musste mal wieder eine Bombe platzen, dass man einsieht, dass auch Image wichtig ist.
Aber still… das Geld haben sie schnell wieder reingeholt, wirtschaftlich war es also sinnvoll.
Das liegt aber wohl daran das neue Spieler das spielen die es anfangs nicht gekannt haben wie es war und halt das es für low Preis verscherbelt wird.
Die Andern ändern ihre Meinung halt ebend nicht.
Sie haben zu hoch gepokert, total overhyped, und hinterher konnte man schon sehen das Die mit total lächerlicher Werbung daher kommen, z.B. wie sich gegen GTA geschossen haben wusste man sofort da streckt jemand den Hals zu weit raus.
Oder der schwachsinn mit „Ultra realistische Sexscenen“, von wegen sex sells, obwohl man sich so ein Psiel wohl garantiert nicht da wegen holt..
War einfach nur ein Armutszeugnis.