Lügen für den Job und wie KI sich selbst in den Wahnsinn treibt
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Schwindeln für den Job
Im Bemühen, einen neuen Job zu finden, nimmt es die Mehrheit der Bewerber:innen in Deutschland mit der Wahrheit nicht so genau. Laut einer Umfrage des Lebenslaufmuster-Portals CVapp.de gaben knapp 60 Prozent der 3.000 Befragten an, ihren Lebenslauf schon einmal geschönt zu haben. Daraus lässt sich auch eine Top 5 der verbreitetsten Lügen ableiten.
79 Prozent der Befragten sagten, schon einmal im Hinblick auf ihre Fähigkeiten und Kompetenzen gelogen zu haben. Knapp 74 Prozent haben beim bisherigen Gehalt und rund 58 Prozent hinsichtlich ihrer Stellenbezeichnungen geflunkert. 56 Prozent haben ihre Hobbys gepimpt und 52 Prozent haben sich sogar einen anderen Bildungsabschluss gegönnt.
Wer jetzt in Versuchung gerät, sollte aber aufpassen: Laut dem Fachanwalt Guido Völkel ist in solchen Fällen sogar eine nachträgliche Kündigung möglich.
Meta präsentiert Llama 2
Meta will den Vorsprung der KI-Hauptkonkurrenten OpenAI und Google zumindest verkürzen. Wie das gelingen soll? Mit dem neuen Sprachmodell Llama 2, das der Datenkonzern zusammen mit seinem Partner Microsoft Open Source zur Verfügung stellt. Somit können Unternehmen und Startups das Sprachmodell als Vorlage nutzen, um auf dieser Basis eigene maßgeschneiderte Dienste zu entwickeln.
Auch ohne Geldfluss sieht Meta darin deutliche Vorteile: „Entwickler und Forscher können es testen und rasch Probleme erkennen und lösen, als Gemeinschaft“, heißt es in einer Mitteilung. Auf diese Art könnten alle von allen lernen und gemeinsam daran arbeiten, die Werkzeuge verbessern und Schwachstellen beheben.
Vergleichen mit dem Vorgänger Llama wurde die neue Version mit 40 Prozent mehr Daten trainiert und der Kontext wurde verdoppelt.
Wie KI sich selbst in den Wahnsinn treibt
Was passiert eigentlich, wenn KI-Modelle immer wieder mit KI-generierten Daten trainiert werden? Sie werden verrückt, lautet die Kurzfassung einer Studie der texanischen Rice University und der Stanford University.
Und das geht schneller, als die Wissenschaftler:innen vermutet haben: Nur fünf Trainingsiterationen brauchte es, bis die generative Bild-KI völlig „mad“ wurde, was auf Deutsch „wahnsinnig“ bedeutet. Tatsächlich stehen die drei Buchstaben für „Model Autophagy Disorder“, wobei der Begriff „MAD“ nicht zufällig an die „Mad Cow Disease“ erinnert – Rinderwahnsinn also. In den Augen der Forscher:innen ist das die perfekte Assoziation für den Zustand, den KI-Modelle erreichen, wenn sie mehrfach mit Daten trainiert werden, die bereits von einer KI generiert wurden.
Die Lösung: Um KI-Modelle erfolgreich zu trainieren, müssen KI-generierte Bilder mit einem beständig variierenden Satz realer Bilder kombiniert werden. Dasselbe gilt übrigens auch für Sprachmodelle.
Tesla-Vorstand gibt Riesensumme zurück
Eine Klage von Investor:innen gegen den Vorstand von Tesla ist mit einer Schlichtung beigelegt worden, die es in sich hat: Ganze 735 Millionen US-Dollar zahlt der Vorstand rund um den CEO Elon Musk an den Konzern zurück. Die klagenden Investor:innen hatten dem Vorstand vorgeworfen, sich Millionen an übermäßiger Vergütung ausbezahlt zu haben und gewillt zu sein, diese Habgier auf unbestimmte Zeit fortzusetzen.
Laut Bloomberg legt der Tesla-Vorstand Wert auf die Feststellung, dass die Einigung keinesfalls ein Schuldeingeständnis sei. Der Fall sollte aber beigelegt werden, „um die Unsicherheit, das Risiko, die Belastung und die Kosten weiterer rechtlicher Auseinandersetzungen zu beseitigen“.
In der Klage war es um die Jahre 2017 bis 2020 gegangen, in denen sich die Vorstandsmitglieder äußerst großzügige Aktienoptionen gesichert haben sollen. Neben der Rückzahlung der 735 Millionen Dollar soll der Vorstand laut Tesla keine Vergütungen für die Jahre 2021 bis heute bekommen.
Schufa-Basisscore via App abfragen
Die Wirtschaftsauskunftei Schufa wird endlich transparenter. Der erste Schritt: Ab sofort können Privatpersonen über die App Bonify erfahren, wie es um ihren Schufa-Basisscore bestellt ist. Wer sich über die App bei dem Bafin-lizenzierten Finanzdienstleister Forteil registriert, kann seine Bonität im Anschluss kostenlos checken. Die Schufa spricht von einem Meilenstein und schreibt in einer Mitteilung, damit stelle man erstmals „einen zentralen Wert zur persönlichen Bonität über die App kostenfrei zur Verfügung“.
Die Transparenzoffensive der Schufa soll in den kommenden Monaten noch weitergehen, kündigte die Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz an und versprach: „Noch im Laufe des Jahres sollen die bei der Schufa gespeicherten Daten, die zur Ermittlung der Bonität wichtig sind, über die Bonify-App verfügbar sein.“
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.