NFT-Aktion: Damien Hirst verbrennt Kunst für über 10 Millionen Dollar

NFT-Projekt The Currency: Damien Hirst mit den „echten“ Kunstwerken. (Foto: dpa)
Im vergangenen Jahr – auf dem Höchstpunkt der Euphorie für Kryptoprojekte – brachte der britische Künstler Damien Hirst seine NFT-Sammlung The Currency an den Start. Insgesamt umfasste die Sammlung 10.000 NFT, die sich auf jeweils ein physisches, bunt gepunktetes Originalwerk bezogen.
Die NFT gingen komplett für jeweils 2.000 Dollar weg. Die Käufer:innen waren frei darin, was sie mit den virtuellen Kunstwerken anstellten. Viele wurden weiterverkauft, der Durchschnittspreis beläuft sich – dank hoher Preise im Hype-Jahr 2021 – auf rund 20.000 Dollar, wie artnet.com schreibt.
Aktuell wird Hirsts NFT-Kunst für rund 6.500 Dollar gehandelt. Den höchsten Einzelpreis erzielte jedoch eines der physischen Kunstwerke, das im Sommer bei einer Sotheby’s-Auktion für gut 30.000 Dollar unter den Hammer kam.
Ein Jahr nach Beginn der Auktion, im Juni 2022, mussten sich die Besitzer:innen der NFT jedenfalls entscheiden, ob sie das Werk in physischer oder NFT-Form behalten wollten. Das jeweils andere Werk, so der Plan, werde verbrannt. Trotz extrem gesunkener Preise am NFT-Markt entschieden sich 4.851 der insgesamt 10.000 Besitzer:innen für das NFT-Kunstwerk.
Für Hirst hieß das, knapp 5.000 seiner erschaffenen physischen Kunstwerke den Flammen zu übergeben – in Form einer Art Kunst-Happening. Damit ging Kunst im Wert von mindestens zehn Millionen Dollar in Flammen auf. Der aktuelle Wert dürfte mittlerweile ein Vielfaches betragen.
Auch für einen Menschen, der über ein geschätztes Vermögen von einer Milliarde Dollar verfügen soll, ist das sicher keine kleine Sache.
„Es ist irgendwie verrückt, Kunst zu verbrennen“, so Hirst bei der Verbrennungsaktion vor Pressevertreter:innen und rund 200 geladenen Gästen. Er sei aber der Meinung, dass es sich eher um eine Transformation handele, da es die Vollendung der Umwandlung eines realen Kunstwerks in NFT-Kunst sei.
Für Hirst dürfte sich die NFT-Premiere jedenfalls gelohnt haben. Zusätzlich zu den 20 Millionen Dollar an Einnahmen gab es jede Menge Aufmerksamkeit seitens der Medien und der Kunstszene.
Aber auch die Käufer:innen haben profitiert. Denn neben dem Kunstwerk gab es ein weiteres NFT von Hirst gratis. Auch ein Studiobesuch bei dem britischen Künstler war inkludiert. Der Kunstsammler Luke Davies sagte entsprechend, dass der Kauf eines NFT vor allem als Eintrittskarte für den Damien-Hirst-Club zu bewerten sei.
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