Mit der Dart-Mission hat die Nasa 2022 eine Sonde absichtlich mit einem Asteroiden kollidieren lassen. Das Ziel dieser Mission war es, den Asteroiden Dimorphos von seiner Umlaufbahn abzulenken.
Dieser Test sollte herausfinden, ob die Menschheit in der Lage wäre, einen Asteroiden abzulenken, der auf die Erde zusteuern würde. Neue Simulationen, die von der Universität Bern durchgeführt worden sind, legen nahe, dass Dimorphos durch den Aufprall der Sonde stärker verformt wurde als bisher angenommen.
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Asteroid Dimorphos quasi ein ‚Trümmerhaufen‘ ist“, erklärte Sabina Raducan von der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie des Physikalischen Instituts der Universität Bern.
So funktioniert die Simulation
Die Wissenschaftler haben insgesamt etwa 250 Simulationen durchgeführt, um die Ereignisse der ersten zwei Stunden nach dem Aufprall auf den Asteroiden zu rekonstruieren. Die Simulationen basierten auf einem Programm, das in den letzten zwei Jahrzehnten von der Universität Bern entwickelt wurde, um Kollisionen mit Asteroiden zu simulieren.
Dabei wurden bekannte Parameter wie die Masse der Dart-Raumsonde, die ungefähre Form des Asteroiden, die Bahnabweichung sowie die Größe der Trümmerwolke, die nach dem Einschlag entstanden ist, berücksichtigt.
Die Forschenden variierten unbekannte Faktoren wie die Dichte der Gesteinsbrocken, die Porosität des Materials oder die allgemeine Kohäsion, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Anschließend wurde geprüft, welche Simulationsergebnisse am besten mit den realen Beobachtungen übereinstimmen, die mithilfe des Hubble-Teleskops, des James-Webb-Weltraumteleskops und einiger irdischer Teleskope gemacht wurden.
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Tatsächliche Form soll überprüft werden
Die Untersuchungen der Forscher führten zu dem Schluss, dass die Raumsonde wahrscheinlich einen großen Teil des Asteroiden zerstört hat. „Wenn man sich vorstellt, dass Dimorphos ursprünglich wie ein Schokoladen-M&M aussah, dann sieht er jetzt aus, als hätte er einen Biss abbekommen!“, erklärte Raducan.
Die tatsächliche Beschaffenheit von Dimorphos soll durch die Esa-Raumsonde Hera endgültig festgestellt werden. Diese Mission ist für einen Start im Oktober dieses Jahres geplant, wobei die Sonde voraussichtlich 2026 bei Dimorphos ankommen wird. Erst dann wird endgültig klar sein, ob die Simulationen der Forscher korrekt sind.