„Das zweite Gehirn“: Der Markdown-Allrounder Obsidian ist zum Wissens-Powertool geworden
„Ein zweites Gehirn für Dich, für immer“, titelt das Projektteam über die Software „Obsidian“. Sie startete 2020 als erweiterter Markdown-Editor in die öffentliche Beta-Phase. Die hat sie jetzt überwunden und erhält als Wissensmanagement-Tool die Versionsnummer 1.0.
Das Gratis-Programm ist nicht nur dank der 25 Kern- und 669 Community-Plugins zu einem mächtigen Werkzeug herangewachsen. 131 Themes sorgen zusätzlich für ein adäquates Aussehen für jeden Geschmack.
Alle Ideen an einem Platz per Markdown
Im Grunde genommen ist Obsidian ein Markdown-Editor, der seine Inhalte als Plain-Text abspeichert – lokal oder in eine Private Cloud. Die Dokumente können in einer Ordnerstruktur angeordnet werden. Umfangreiche Sortier- und Filter-Optionen helfen bei der Navigation.
Zusätzlich bereitet der interaktive Graphview vernetzte Inhalte übersichtlich auf. Die Macher hinter Obsidian vergleichen seine Konnektivitätsfähigkeiten mit neuronalen Netzwerken – daher die Bezeichnung „zweites Gehirn“. Die Verlinkung einzelner Komponenten in das und aus dem Internet macht es zudem zu einer Ideenplattform (für Communitys). Kollaborationsfertigkeiten besitzt es jedoch nicht.
Obsidian mit Plugin-Marktplatz für jeden Bedarf
Über den eingebauten Plugin-Marktplatz lässt sich Obisidan mit einem Klick an viele Anwendungsfälle anpassen. Unter den Modulen befinden sich etwa ein Kalender, ein Kanban-Board, aber auch spezielle Tools wie Dataview und Templater. Alle Plugins liegen zudem als GitHub-Projekt vor, sodass sie weiter angepasst werden können. Programmierer nutzen die Plattform etwa, um Dokumentationen und Tech-Notes zu erstellen.
Obsidian ist Community-driven
Die Leute hinter dem Projekt betonen, Obsidian sei durch den Markdown- und Plain-Text-Ansatz zukunftssicher und multiplattformkompatibel. Für die eigene Sicherheit liegen die Daten zunächst nur lokal vor und lassen sich mit allen gängigen Tools verschlüsseln.
Das Programm selbst ist zwar umfangreich dokumentiert, etwa auf GitHub, der ganze Sourcecode ist jedoch nicht öffentlich. Rund 70.000 Mitglieder auf dem dazugehörigen Discord-Kanal diskutieren die Änderungen und Erweiterungen. Auf dem eigenen Forum sind 35.000 Menschen angemeldet. Obsidian besitze damit eine der größten Communitys in der Branche, sagen die Köpfe hinter der Software. Dafür sprechen eine Reihe Videos, Posts und Artikel zur Nutzung des Allrounders.
Für privaten Gebrauch kostenlos
Obisidian ist für den persönlichen Einsatz gratis und Login-frei. Es gibt aber auch Bezahl-Optionen.
Wer early access zu frühen Entwicklerversionen haben und bei einem speziellen Developer-Kanal mitlesen möchte, zahlt für den Catalyst-Zugang einmalig mindestens 25 US-Dollar. Gewerbekunden erhalten Vorzugsbetreuung und überweisen 50 Dollar im Jahr. Zusätzlich lässt sich das Add-On „Sync“ für 8 Dollar im Monat dazubuchen, das Ende-zu-Ende verschlüsselt ist. Es gibt außerdem ein „Publish“-Abo für 16 Dollar pro Seite. Es ist für das regelmäßig Veröffentlichen von Inhalten gedacht und besitzt wie Sync einen priorisierten E-Mail-Support.
„Das Programm selbst ist Open Source“
Nein, ist es nicht! Aus dem GitHub: „Obsidian is not open source software and this repo DOES NOT contain the source code of Obsidian. However, if you wish to contribute to Obsidian, you can easily do so with our extensive plugin system.“
Danke für den Hinweis! Die Release-Notes hatte ich nicht gelesen. Ich habe es entsprechend verändert.
Obsidian ist KEINE Open Source Software.
Zitiert aus deren Repo ( https://github.com/obsidianmd/obsidian-releases )
„Obsidian is not open source software and this repo DOES NOT contain the source code of Obsidian.“
Wieso habt ihr das nicht vernünftig recherchiert?
Ein so tiefe Recherche ist nicht möglich. Ich bin davon ausgegangen, weil es eine öffentliche Dokumentation gibt und eine API als Open Source entsteht. Wie man dem Projektplan ersehen kann, steht die Licence als nächstes an.
Das steht buchstäblich als allererstes in der Readme der Obsidian Repo. Also wenn man die GitHub Repo eines angeblichen Open source Projekts nicht Mal ansieht bevor man sowas schreibt, hat das nichts mit „so tiefer Recherche“ zu tun, bei aller Liebe.
Bei aller Liebe, dass ich überhaupt schaue, ob es eine GitHub-Dokumentation gibt, fällt schon in tiefere Recherche. Mit vorzuwerfen, hier wäre nicht vernünftig recherchiert worden, ist einfach nicht richtig. Schau Dir mal die News dazu auf anderen Portalen an, da bekommt das Ding fünf Zeilen, fertig.
Ist Obsidian irgendwie mit Joplin vergleichbar? Von der Beschreibung her scheint es das gleiche und deutlich mehr zu können.
Freunden von Freier Software kann ich als Alternative nur wärmstens
– https://logseq.com/
empfehlen. Es macht genau das gleiche (Markdowndokumente auf der eigenen Festplatte speichern), hat ein Pluginsystem, einen abfragefähigen Graphen der Dokumente (in einer Prolog-ähnlichen Sprache, Datalog) und erlaubt die Speicherung strukturierter Daten mit den Dokumenten.
Damit wäre die Abhängigkeit von einer nicht offenen Codebasis umgangen, und es lässt sich damit ebenso nützlich über die Plattformen hinweg arbeiten.