
Die Programmierhilfe Codewhisperer beherrscht bisher Java, JavaScript und Python. (Foto: Amazon)
Amazon Web Services (AWS) hat auf der Hausmesse Re-Mars das KI-Tool Codewhisperer angekündigt. Auf der Grundlage von „Milliarden Codezeilen“ trainierten die Entwickler:innen die Programmierhilfe über maschinelles Lernen und nun soll sie Anwender:innen helfen, produktiver zu sein. Die Software untersucht den Code sowie die Kommentare und gibt syntaktisch korrekte Empfehlungen auf Basis des eigenen Programmierstils und der verwendeten Variablennamen. Das System beherrscht bisher Java, JavaScript und Python.
Codewhisperer schlägt ganze Befehlsstafetten vor
Codewhisperer gehört zum AWS IDE Toolkit und daher hat es auch der „Chief Evangelist“ der Server-Services, Jeff Barr, auf dem AWS-Blog vorgestellt. Er schreibt, das Tool verwende mehrere kontextbezogene Anhaltspunkte für die Empfehlungen – einschließlich der Position des Cursors, dem vorausgehenden Code und dem Code in anderen Dateien desselben Projekts. Gefüttert habe man Codewhisper mit Milliarden Zeilen aus Open-Source- und Amazon-Repositories, API- und Foren-Dokumentationen. Das Training werde durchgehend weitergeführt.
Codewhisperer in der Praxis
Barr beschreibt einen Anwendungsfall, der zeigen soll, wie leistungsfähig das Tool ist. Dazu hat er die Codewhisperer-Preview in Pycharm installiert. Die Vorschau unterstützt auch VS Code, IntelliJ Idea, Webstorm und AWS Cloud9. An einer Implementation von AWS Lamda Console arbeite Barrs Team noch. Im Beispiel will er eine Liste von Primzahlen erzeugen. Er gibt „# See if a number is pr“ ein und akzeptiert die Empfehlungen. Das Tool setzt einen kompletten function body ein. Den ergänzt er mit einem „for“ und Codewhisperer vervollständigt die ganze Schleifenkonstruktion.
Amazon: Codewhisperer ist mehr als eine Kopie von Copilot
Amazons Chef der KI-Services, Vasi Philomin, betont bei seiner Präsentation die Alleinstellungsmerkmale der Software. Codewhisperer sei nicht nur einfach eine Kopie des Konkurrenten von Microsoft-Tochter GitHub. Amazon habe mit Codeguru, dem KI-Code-Reviewer und Performance-Profiler sowie dem Devopsguru schon vor Längerem den Grundstein für Codewhisperer gelegt.
Das macht Codewhisperer anders als Copilot
Techcrunch schreibt, das AWS-Werkzeug erkenne im Gegensatz zu GitHub Copilot Snippets aus den Trainingsdaten und hebe dann die Lizenz der ursprünglichen Funktion hervor. So können Entwickler:innen entscheiden, ob sie diese verwenden oder nicht. Philomin hat zudem hervorgehoben, dass Codewhisperer den Code auf potenzielle Sicherheitsprobleme und Voreingenommenheit prüfe.
GitHub Copilot hatte eine Diskussion über das Copyright von Code-Schnipseln ausgelöst.