Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Neue Einnahmequelle: Huawei sichert sich großen Patentdeal mit VW-Zulieferer

Mobilfunk-Patente werden in der Ära des autonomen Fahrens wertvoller sein als heute. Chinas Telekommunikations-Gigant Huawei meldet jetzt einen großen Abschluss mit einem Lieferanten von VW. Zu Details über den Deal geben sich beide Seiten wortkarg.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Huawei. (Foto: astudio/Shutterstock)

Der chinesische Telekommunikations-Riese Huawei verdient künftig an der Vernetzung von Volkswagen-Autos mit. In den Fahrzeugen steckt teilweise Technik, deren Grundlagen von dem Konzern aus Shenzhen stammen. Huawei – bekannt vor allem für seine Smartphones und Mobilfunk-Infrastruktur – gab am Mittwoch den Abschluss eines Lizenzvertrags mit einem Lieferanten der Wolfsburger bekannt.

Anzeige
Anzeige

Um welches Unternehmen es sich handelt, wollten beide Seiten nicht sagen. VW erklärte, hierzu sei zunächst Vertraulichkeit vereinbart worden. Es gehe um Zulieferungen für die Kernsparte Volkswagen Pkw.

Deren Basisplattformen werden auch in mehreren anderen Konzernmarken der weltweit zweitgrößten Autogruppe eingesetzt. Allgemein hieß es zu dem Huawei-Deal: „Wir begrüßen, dass ein führendes Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) unserem Zulieferer eine Lizenz an standardessenziellen Mobilfunk-Patenten gewährt hat.“ Das zeige „modellhaft, wie die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Mobilitätsindustrie und ITK-Industrie gelingen kann“.

Anzeige
Anzeige

Nach Angaben von Huawei drehen sich die Patente um technische Grundlagen des LTE-Datenfunks. Es sei der bisher größte eigene Lizenzvertrag mit der Autobranche – man erwarte, dass mit bestehenden Vereinbarungen so mehr als 30 Millionen Fahrzeuge lizenziert werden.

Anzeige
Anzeige

Patente gefragt

Seitdem Autobauer ihre Wagen verstärkt mit Mobilfunk-Modulen ausstatten lassen, sind Patentlizenzen für die entsprechenden Technologien zu einem brennenden Thema geworden. Netzwerk-Ausrüster wie Nokia oder Huawei halten viele Patente für grundlegende technische Lösungen – und wollen dafür Geld sehen.

Ein Streitpunkt ist unter anderem, ob über Autozulieferer abgeschlossene Lizenzen ausreichen. Außerdem ist es üblich, dass die Patenthalter einen Anteil vom Verkaufspreis des Endprodukts bekommen. Auseinandersetzungen gibt es jedoch zum Beispiel darüber, ob die Richtgröße dabei der Preis des gesamten Autos oder nur der Preis des betreffenden Telekommunikations-Bauteils ist. Erst Anfang Juni hatten Daimler und Nokia einen jahrelangen Patentstreit mit einem eigenen Deal beigelegt.

Anzeige
Anzeige

Großer Erfolg für Huawei

Für Huawei ist die Vereinbarung mit dem anonymen Volkswagen-Zulieferer ein besonders wichtiger Erfolg: Der chinesische Konzern war durch US-Sanktionen zuletzt schwer unter Druck geraten. In westlichen Smartphone-Märkten hat die einstige weltweite Nummer zwei stark an Boden verloren, weil die Geräte ohne Google-Dienste auskommen müssen.

Zudem zeichnet sich ab, dass Huawei sich in manchen Ländern wohl keine großen Hoffnungen auf eine substanzielle Beteiligung am Ausbau der superschnellen 5G-Mobilfunknetze machen kann. Kritiker befürchten etwa, Chinas politische Führung könnte ihren Einfluss auf das Unternehmen nutzen, um die Abhängigkeit europäischer Hightech-Infrastrukturen von dem mächtigen Anbieter zu erhöhen. Huawei seinerseits betonte mehrfach, kein Staatsunternehmen zu sein.

Für VW und andere Autohersteller ist der Zugriff auf patentgeschützte Mobilfunk-Technologie wichtig. Parallel dazu investieren die Konzerne aber auch in mehr eigenproduzierte Software und Steuerungstechnik. Datenvernetzung, die immer höhere Austauschraten und komplexere Anwendungen ermöglicht, ist unerlässlich, wenn die Erweiterung des Geschäftsmodells vom reinen Autobauen zum Anbieten personalisierter Dienste und zum autonomen Fahren gelingen soll. dpa

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige