Deep Dive: KI macht Roboter endlich smart – kann Deutschland mithalten?
Unternehmen wie Tesla oder Figure AI zeigen das in spektakulären Videos: Der Optimus von Tesla faltet mühelos ein gebügeltes Hemd. Figure 01 plaudert mit seinem menschlichen Nutzer und reicht ihm auf die Frage nach „etwas zu essen“ einen auf dem Tisch liegenden Apfel. Und Phoenix des kanadischen Herstellers Sanctuary AI beherrscht den Tischtuchtrick. Ist das der endgültige Durchbruch der Robotik für Privatanwender? Und wenn ja, wie steht es um die Robotik made in Germany?
Gar nicht so schlecht, sagt Angela Schoellig von der TU München in unserer neuen Podcast-Folge. „Wenn wir jetzt auf die internationalen Top-Konferenzen im Bereich Robotik schauen, steht Deutschland in der Anzahl der Publikationen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf Platz drei weltweit nach den USA und China.“
Fragen zu KI für Roboter
Im Gespräch mit TR-Redakteur Wolfgang Stieler geht es um die Fragen, wie „intelligent“ KI in Form von großen Sprachmodellen Roboter wirklich macht, wie sinnvoll es ist, humanoide Roboter in Fabriken einzusetzen, und natürlich, ob Deutschland in Sachen KI jetzt von den USA und China abgehängt wird. Schoellig ist die Koordinatorin des frisch gegründeten Robotics Institute Germany, einem Zusammenschluss von zehn Universitäten, sechs außeruniversitären Einrichtungen und 19 assoziierten Partnern, das am 1. Juli offiziell seinen Betrieb aufgenommen hat. Es müsse gelingen, die vielen Robotikprojekte und Initiativen „besser sichtbar zu machen“, unter anderem, um „internationale Talente anzuziehen“, sagt sie. Ein großes Problem sei aber, dass die Entwicklung in der Robotik generell sehr kapitalintensiv und mit hohem Risiko behaftet sei.
Dennoch sei es wichtig, auf diesem Gebiet zu arbeiten. „Wir haben gar keine andere Möglichkeit, als auf diesem Gebiet zu forschen und zu entwickeln“, sagt Schoellig. „Zu sagen, der Zug ist abgefahren, ist großer Quatsch.“ Eine große noch offene Frage bei KI und Robotik beispielsweise sei die der Sicherheit: „In der Robotik geht es ja auch darum, mit echten Objekten oder mit Menschen physisch zu interagieren, und dann spielt Sicherheit natürlich auch eine riesengroße Rolle. Wir haben zum Beispiel in unserem Institut eine Arbeit, in der wir das erforschen. Da übernimmt ein Sprachmodell die kreative Bewegungsplanung eines Roboters. Wir haben aber im Hintergrund noch einen Sicherheitsfilter, der im Prinzip schaut, kann der Roboter das erreichen, kann er die Bewegung sicher ausführen, und die Bewegung eventuell abändert.“
Eine Übersicht über alle bisherigen Podcast-Folgen gibt es hier.