Deutsche Bahn: Warum die digitale Bahncard gerade in der Kritik steht

An der digitalen Bahncard gibt es Kritik. (Foto: dpa)
Wer ab dem 9. Juni eine Bahncard 25 oder Bahncard 50 haben möchte, kann diese nur noch in digitaler Form laden. Das hat die Deutsche Bahn mitgeteilt.
Menschen ohne digitalen Zugang würden damit „ausgeschlossen“
Diese Entscheidung stößt auf Kritik. „Mit der Ankündigung der Deutschen Bahn, die Bahncard nur noch digital anzubieten, werden Menschen ohne digitalen Zugang von der Rabattmöglichkeit ausgeschlossen“, findet Ramona Pop, die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Ausgeschlossen würden damit auch Kund:innen, „die sparsam mit ihren Daten umgehen und nicht überall ein Kundenkonto haben wollen“, sagte sie in einer Pressemitteilung.
Pops Einschätzung deckt sich mit einer kürzlich durchgeführten vzbv-Umfrage, wonach 64 Prozent der Bürger:innen es „eher schlecht oder sehr schlecht“ finden, wenn sie Bahntickets ausschließlich über das Internet oder Apps buchen können.
Bahn wolle damit „einfach Kosten sparen“
Neben der zunehmenden Digitalisierung nennt die Bahn auch den Umweltschutz als Grund für die Umstellung auf die digitale Bahncard.
„Als klimafreundliches Verkehrsmittel sieht sich die Deutsche Bahn in Zeiten des Klimawandels in einer besonderen Verantwortung zu handeln“, heißt es vonseiten des DB-Konzerns. Dessen Hoffnung ist, durch den Verzicht auf die analogen Karten rund 30 Tonnen Plastik pro Jahr einzusparen.
Melanie Schliebener von der Schlichtungsstelle Nahverkehr kauft dem Konzern diese Begründung nicht ab, schließlich sei es „ja kein Naturgesetz, dass die Bahncard auf Plastik gedruckt werden muss“, erklärte sie gegenüber der Tagesschau. Für sie will die Bahn damit „einfach Kosten sparen und das kann man dann auch sagen“, sagt sie.
Wie beliebt die Bahncard bei deutschen Reisenden ist, machen diese Zahlen deutlich: Im Jahr 2022 gab es laut DB mehr als 5,1 Millionen bestehende Bahncards, rund 4,1 Millionen davon fielen auf die Bahncard 25 und Bahncard 50.
Bahn will auch analoges Ersatzdokument im Zug anerkennen
Die Deutsche Bahn scheint sich der Problematik bewusst zu sein. „Wir wissen, dass ein Teil unserer Kundinnen und Kunden auf analoge Alternativen noch nicht verzichten möchte“, heißt es von einer Bahnsprecherin. „Auch bei der der Umstellung der Bahncards 25 und 50 auf digitale Produkte werden wir ein analoges Ersatzdokument – ob als PDF-Dokument in digitaler Form oder als Papier-Ausdruck – im Zug anerkennen.“
Pop fordert, der ersatzweise gültige Papierausdruck müsse im Reisezentrum ausgehändigt werden. „Kostenlos versteht sich.“ Übrigens: Die Bahncard 100 wird weiter als Karte ausgegeben.
Man kann auch viel Geld (in 90 % aller Fälle ist „Geld“ nichts Anderes als das Codewort für „Personalkosten“) sparen indem man bei den Managerboni 3 Nullen streicht. Aber diese ebenso einfache wie unbequeme Wahrheit will keiner hören.
wenn statt 1Mio Bonus nur 1000€ bezahlt werden, hat man 999.000€ gespart – oder quasi nichts
das ist nicht viel Geld bei einem Konzern mit Mrd Umsätzen
Wirklich ein schlechter Artikel dem man die Meinung des vermutlich älteren Autors entnehmen kann.
Es ist die richtige Entscheidung. Niemand wird gezwungen eine App zu nutzen. Wer eine Karte so dringend nötig hat, kann sich online das PDF auf eine Karte drucken lassen…
Das die BahnCard 100 noch in physischer Form existiert ist auch nachvollziehbar,denn man kann sie nutzen ohne ein Ticket zu buchen. Die App verliert hier also an Relevanz.
Kaum jemand kauft noch Tickets für den ICE am Automaten, ergibt auch keinen Sinn.
Lebt mit der Zeit oder lasst es…