
Die Lambus-Gründer beim DHDL-Pitch. (Foto: TV-Now/Bernd-Michael Maurer)
Am Montag sahen die DHDL-Zuschauer, wie Investor Carsten Maschmeyer nach zähem Ringen einen 500.000 Euro schweren Deal mit Lambus vereinbarte. Dafür sollte der von den Gründern im Vorfeld favorisierte Löwe einen Anteil von 18 Prozent an dem auf die Vermittlung von Reisen spezialisierten Startup erhalten. Im Anschluss an die Sendung, die schon im Frühjahr 2020 aufgezeichnet wurde, zerschlugen sich die Pläne allerdings. Der Deal platzte – und daran war vor allem die Corona-Pandemie schuld.
Corona-Pandemie ließ Deal scheitern
Wie gründerszene.de berichtet, war der Deal nach der Sendung ausführlich verhandelt worden. Ein sogenanntes Termsheet, eine verbindliche Grundlage für die Formulierung eines späteren Vertrags, habe schon vorgelegen, wie Lambus-Gründer Knöchel sagte. Im Sommer habe man sich entschieden, den Deal nicht anzunehmen. Schließlich sollte ein großer Teil der Investition in die Skalierung der Plattform gesteckt werden. Das sei aber wegen der Corona-Pandemie ein aussichtsloses Unterfangen gewesen, da die Menschen einfach nicht gereist seien.
Die von Anja Niehoff und Hans Knöchel an den Start gebrachte Reise-App Lambus ermöglicht es Nutzern, Reisen gemeinsam zu planen, Dokumente für Buchungen zu sammeln und später untereinander zu verrechnen sowie Fotos vom Urlaub auszutauschen. Darüber hinaus schlägt die App anhand von Fotos Reiseziele vor. Nutzer können Mietwagen oder passende Flüge gleich mitbuchen. Im April 2020, zum Zeitpunkt der DHDL-Aufzeichnung, hatte Lambus durch Mund-zu-Mund-Propaganda schon 60.000 Nutzer verzeichnet.
Lambus trotzt Herausforderungen
Aktuell hat sich die Zahl der Nutzer trotz Corona-Pandemie auf rund 120.000 verdoppelt, wie Niehoff und Knöchel der Wirtschaftswoche erzählt haben. Denn für Lambus war das Scheitern des Deals nicht das Aus. Nach einigen finanziell herausfordernden Monaten – inklusive Gehaltsverzicht – stellte das Startup im Herbst 2020 eine Finanzierung mit Business-Angels auf die Beine. Die soll sich laut Gründerszene auf 300.000 Euro belaufen haben und kann perspektivisch noch auf rund 1,3 Millionen Euro ausgebaut werden.
Auch mit Maschmeyer sind die Gründer eigenen Angaben zufolge noch in Kontakt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass beide Parteien doch noch geschäftlich zusammenfinden, so Knöchel gegenüber der Wirtschaftswoche. Die vergangenen Monate habe Lambus genutzt, um intensiv an der Plattform zu arbeiten. Dabei habe man Nutzerwünsche schnell umsetzen können, was sich nicht zuletzt in vielen guten Bewertungen in den App-Stores geäußert habe. Mit dem Absinken der Inzidenzwerte und der Hoffnung auf Reisemöglichkeiten im Sommer seien die Nutzeraktivitäten in den vergangenen Wochen laut Knöchel „steil nach oben“ gegangen.