Presize: Dieses DHDL-Startup will das größte Problem des Onlinehandels lösen

Bekleidung im Internet zu bestellen, ist schon lange Normalität. Allerdings werden dabei häufig mehrere Größen bestellt, viele Kleidungsstücke passen nicht richtig. Das Ergebnis: Rund die Hälfte aller Bestellungen wird retourniert. Den Händlern entstehen dadurch enorme Kosten. Dieses Problem haben die Gründer Tomislav Tomov und Leon Szeli erkannt und Presize entwickelt. Presize ist eine Software, die den Körper einscannt und vermisst, um die richtige Kleidergröße für die individuelle Körperform vorzuschlagen.
Die Software soll von jedem Kunden und jeder Kundin mit dem eigenen Smartphone von zu Hause genutzt werden. Die Software erstellt ein 3D-Modell des Körpers, nachdem man sich vor der Smartphone-Kamera gedreht hat. Der ganze Messvorgang soll dabei nicht länger als eine Minute dauern. Mit jeder Bestellung soll der Algorithmus hinter der Anwendung dazulernen und bessere Empfehlungen für die richtige Kleidergröße liefern können.
Es ist keine Extra-App notwendig
Die vermessenen Nutzer erhalten eine persönliche Size-ID, man muss die Vermessung also nur einmal ausführen und sich nicht bei jeder Bestellung erneut vor die Kamera stellen. Sensible Daten werden dabei nicht gespeichert. Der Vorteil von Presize gegenüber Mitbewerbern soll sein, dass die Nutzerinnen und Nutzer keine separate App herunterladen müssen, vielmehr wird die Lösung von Presize in den Onlineshops der Modehändler implementiert.
Die Gründer wollen einen Löwen-Deal
Mit dieser Idee haben sich Tomov und Szeli in „Die Höhle der Löwen“ begeben, um einen Investor für ihr Startup zu finden. Für zehn Prozent ihrer Unternehmensanteile wollten sie ein Investment in Höhe von 650.000 Euro erhalten. Und tatsächlich können die beiden Gründer mit ihrem Pitch überzeugen. Die Idee findet vor allem bei Georg Kofler und Carsten Maschmeyer Anklang. Doch nicht nur die Idee hinter Presize begeistert. Die Gründer können vor allem mit ihrer Vita überzeugen. Beide waren auf Elite-Universitäten und haben den ultimativen Gründerstudiengang am CDTM, dem Center for Digital Technology and Management, besucht. Das CDTM hat viele prominente Alumni in der Startup-Szene. Die Gründer von Freeletics, Stylight, Outfittery und Personio haben das gleiche Programm wie die Presize-Gründer absolviert.
In der „Höhle der Löwen“ kommt es schließlich zu einem Deal: Carsten Maschmeyer bietet Tomov und Szeli die 650.000 Euro. Allerdings erhält er dafür 15 Prozent der Unternehmensanteile statt der zunächst angebotenen zehn Prozent. Ein Ergebnis, auf das sich erst nach einigen Verhandlungen geeignet wurde.
Der Deal kam zustande
Auf die Nachfrage von t3n bei den Gründern, was nach Aufzeichnung der Sendung aus dem Deal geworden ist, gibt Szeli an: „Der Deal ist wie geplant zustande gekommen. Wir konnten die Finanzierungsrunde aber sogar noch durch andere Investoren erweitern.“ Bei den weiteren Investitionen lag die Unternehmensbewertung dann sogar knapp 50 Prozent höher als bei dem Deal mit Maschmeyer. Ebenfalls als Investoren gewinnen konnte Presize Christina Rosenberg, langjährige Geschäftsführerin des Luxus-Labels Hermès, Chris Brenninkmeyer, Spross der Eigentümerfamilie von Modekette C&A, sowie den Silicon-Valley-VC Plug and Play. Sowohl Plug and Play als auch Brenninkmeyer haben bereits 2019 in das Startup investiert, sie haben ihre Beteiligung diesen Sommer erhöht.
„Presize ist das Startup, das ich mir bei ‚Die Höhle der Löwen‘ schon immer gewünscht habe!“
Auf die Frage danach, wie es für das Startup nun weitergehe, antwortet Szeli, dass man sich von der Ausstrahlung der DHDL-Sendung erhoffe, dass die Akzeptanz der Körpermessungs-Software bei den Nutzern wächst. Zwar seien bei ihrem B2B-Ansatz die Firmen die Kunden, da sei der Marketing-Effekt von DHDL nicht ganz so groß, wenn die Kunden Presize aber gerne nutzen, spielt ihnen das natürlich trotzdem in die Karten. Ihr Löwe Maschmeyer ist von Presize auch nach der Sendung noch mehr als begeistert. Er sagt: „Presize ist das Startup, das ich mir bei ‚Die Höhle der Löwen‘ schon immer gewünscht habe!“