Die staatliche Elektroauto-Kaufprämie wurde bislang nur mäßig angenommen – die dafür vorgesehenen Gelder in Höhe von 600 Millionen Euro (1,2 Milliarden Euro mit OEM-Anteil) wurden bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. Um den E-Autokauf attraktiver zu machen, soll die Umweltprämie nach Informationen aus Regierungskreisen verlängert und teils verdoppelt werden.
Umweltprämie: Bis zu 8.000 Euro für E-Autos unter 30.000 Euro?
Wie die Nachrichtenagentur Reuters in Erfahrung gebracht haben will, soll das Verkehrsministerium günstigere E-Autos mit einem Einkaufspreis von bis zu 30.000 Euro mit 4.000 Euro subventionieren. Bisher werden sie mit 4.000 Euro gefördert, wobei eine Hälfte aus der Staatskasse, die andere vom Autobauer stammt.

Der BMW i3 gehört zu den meistverkauften Elektroautos in Deutschland 2017. (Foto: BMW)
Falls die Auto-Industrie ihren Förderanteil unverändert fortführt, wäre eine Kaufprämie von 6.000 Euro für kleinere E-Autos möglich, im Falle der Angleichung könnten Käufer eines Stromers bis zu 8.000 Euro sparen. Auch bei einem Bonus von allein 6.000 Euro wäre die Ersparnis etwa bei einem VW ID3, der unter 30.000 Euro kosten soll, enorm.
Für Elektroautomodelle, die bis zu 60.000 Euro kosten, soll die Kaufprämie auch etwas angehoben werden: Anstelle der 2.000 Euro soll es 2.500 Euro geben, so Reuters. Ferner soll die Aktion bis Mitte der 2020er verlängert werden, heißt es.
Kaufpreis eines VW ID3 könnte mit Umweltprämie auf unter 24.000 Euro sinken
Dass die Umweltprämie nur mäßig genutzt wurde, überrascht im Grunde wenig, schließlich ist das Angebot an Elektroautos immer noch recht überschaubar. Zwar stieg 2018 die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos schon etwas an, aber auf einem immer noch niedrigen Niveau. Nach KBA-Zahlen erhöhten sich die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Hybridantrieb um mehr als die Hälfte auf rund 130.000, bei reinen Elektro-Autos stand ein Plus von fast 44 Prozent auf 36.000 – bei insgesamt 3,44 Millionen Neuwagen.
Die Anzahl der Neuzulassungen von E-Autos dürfte sich ab 2020 aber massiv erhöhen, denn Autohersteller müssen künftig mehr Stromer auf die Straßen schicken, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Entsprechend werkelt etwa einer der größten Autohersteller der Welt, VW, eifrig daran, seine ersten vollvernetzten Modelle auf die Straße zu bringen. Das erste Stromer der neuen E-Auto-Familie ist dabei der VW ID3, der zur IAA im Herbst enthüllt werden soll. Der Basispreis soll unter 30.000 Euro betragen.
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