Anzeige
Anzeige
News

Dieser Meteorit hat ein Marsbeben ausgelöst – und den größten jemals beobachteten Krater erzeugt

An Heiligabend 2021 bebte der Boden des Mars. Nasas Insight-Lander registrierte einen Einschlag, der Mars Reconnaissance Orbiter nahm einen neuen Krater vom Weltraum aus wahr.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Die Nasa-Sonde „Insight“. (Bild: Nasa)

Was klingt, wie das perfekte Zusammenspiel zweier Nasa-Forschungsgeräte, hat sich so synchron nicht abgespielt. Zwar hatte die Insight-Lander-Einheit am 24. Dezember vergangenen Jahres tatsächlich ein Marsbeben der Stärke 4 aufgezeichnet, was die Ursache für dieses Beben war, erfuhren die Forschenden aber erst sehr viel später.

Anzeige
Anzeige

Akribische Datensuche bestätigt Marsbeben durch Meteoriteneinschlag

Denn es bedurfte des manuellen Abgleichs der Daten, um einen Meteoriteneinschlag, der als einer der größten gilt, der auf dem Mars seit Beginn der Erforschung des Kosmos durch die Nasa beobachtet wurde, zu bestätigen.

In zwei Artikeln, die dieser Tage in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurden, schildern die Forschenden den Meteoriteneinschlag und seine Auswirkungen. Auf die richtige Spur hatte sie der Vorher-Nachher-Abgleich von Bildern des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) der Nasa gebracht.

Anzeige
Anzeige

Der zeigte nämlich einen zum registrierten Beben passenden neuen Krater auf der Oberfläche. Aus den Beobachtungsdaten konnte das Forschungsteam einige interessante Erkenntnisse ableiten.

Auf der Erde wäre der Meteorit in der Atmosphäre verglüht

Demnach war ein nur fünf bis zwölf Meter großer Meteorit in der Marsregion Amazonis Planitia eingeschlagen. Der Aufprall erzeugte einen Krater mit einem Durchmesser von etwa 150 Metern und einer Tiefe von 21 Metern. Durch den Einschlag ausgeworfenes Material flog bis zu 37 Kilometer weit.

Anzeige
Anzeige

Der Einschlagskrater, der am 24. Dezember 2021 durch einen Meteoriteneinschlag in der Region Amazonis Planitia auf dem Mars entstand, hat einen Durchmesser von etwa 150 Metern, wie dieses kommentierte Foto zeigt, das von der HiRISE-Kamera (High-Resolution Imaging Science Experiment) an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter der Nasa aufgenommen wurde.
(Bild: Nasa/JPL-Caltech/Universität von Arizona)

Wäre dieser Meteorit in die Erdatmosphäre eingetreten, wäre er umstandslos verglüht. Die dünne Marsatmosphäre konnte den Eindringling indes nicht abhalten. Sie weist nur ein Prozent der Dichte der Atmosphäre unseres Planeten auf.

„Es ist beispiellos, einen frischen Einschlag dieser Größe zu finden“, freut sich Forschungsleiterin Ingrid Daubar. „Es ist ein aufregender Moment in der geologischen Geschichte, und wir durften ihn miterleben.“ Die Nasa geht davon aus, dass es sich um den größten jemals beobachteten Einschlag in unserem Sonnensystem handelt.

Anzeige
Anzeige

MRO sieht Eis in Äquatornähe

Wie stets bei neuen Kratern, wurde auch durch den frisch dokumentierten Einschlag Material freigelegt, das unter der Oberfläche eingeschlossen war. In diesem Fall konnte der MRO große Eisbrocken lokalisieren, die durch den Einschlag verstreut wurden.

Der Fund von unterirdischem Eis auf dem Mars spielt eine bedeutende Rolle, wenn es um die Planung bemannter Missionen auf den Roten Planeten geht. Denn dabei ist Wasser von entscheidender Bedeutung. Das auf dem Mars offenbar zu findende Eis könnte für eine Vielzahl von Zwecken genutzt werden, allen voran als Trinkwasser und zum Betreiben von Landwirtschaft.

Es ist übrigens das erste Mal, dass vergrabenes Eis so nahe am Marsäquator entdeckt wurde. Das ist insofern erfreulich, da es sich um den wärmsten und damit für Astronauten attraktivsten Landeort auf dem Mars handelt.

Anzeige
Anzeige

Das folgende Video ist eine Computeranimation auf Basis der MRO-Daten:

Insight am Ende seines Lebenszyklus

Lange wird Insight den Forschenden nicht mehr helfen können. Die Sonnenkollektoren des Landers sind mit Staub bedeckt. Es gelingt ihm nicht mehr in hinreichendem Maße, neue Energie zu tanken.

Wie das zuständige Jet Propulsion Lab als technischer Betreuer des Landers vor einigen Wochen erklärt hatte, müsste der Lander pro Tag rund 300 Wattstunden an Energie generieren. Tatsächlich waren es im September noch 280, mit stark sinkender Tendenz.

Anzeige
Anzeige

Aktuell läuft er zwar noch, es wird indes damit gerechnet, dass Insight spätestens im Januar 2023 abschalten wird. Das Projektteam setzt jetzt darauf, noch möglichst viele Messdaten vom Lander zu erhalten. Das treibt dessen Stromverbrauch nach oben, wird also wohl dazu führen, dass der Kontakt noch schneller als bislang erwartet abbrechen wird.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige