Digitalisierung hin oder her, das Fax scheint in Deutschland nicht totzukriegen zu sein. In den 1980er-Jahren eingeführt, um Dokumente schnell und einfach zu übermitteln, halten auch heute noch viele Unternehmen in Deutschland an diesem fast schon altertümlichen Kommunikationskanal fest. Und das, obwohl es mittlerweile eine ganze Reihe an digitalen Wegen gibt, um Dokumente zu versenden.
Laut einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom nutzen noch 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland das Fax. Allerdings ist die intensive Nutzung des Faxgeräts in den letzten Jahren stark rückläufig. Im Vorjahr waren es noch 40 Prozent, 2018 sogar 62 Prozent der Unternehmen, die häufig oder sogar sehr häufig Faxe verschickten. Aktuell faxen 50 Prozent der befragten Unternehmen nur noch gelegentlich, 16 Prozent verzichten bereits komplett darauf.
Zuverlässigkeit wird geschätzt
Doch warum halten Unternehmen am Faxgerät fest? Laut Nils Britze, Bereichsleiter digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom, wird vor allem die hohe Nachweisbarkeit der Zustellung geschätzt. Im Gegensatz zu E‑Mails oder anderen digitalen Kanälen gibt es bei einem Fax eine eindeutige Übertragungsbestätigung, die als rechtlich bindend gilt. Ein weiterer Faktor ist die Vertrautheit mit dem Faxgerät als einem etablierten Kommunikationsmittel.
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte am Faxgerät, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit von Daten. „Was die Verschlüsselung von Daten und damit deren Sicherheit betrifft, haben die digitalen Kanäle dem Fax jedoch einiges voraus. Digitale Faxgeräte greifen dies auf und nutzen statt der Telefonleitungen Server für die Datenübertragung. Damit ist das digitale Fax wesentlich sicherer als sein analoger Vorgänger“, sagt Britze.