Disney könnte einige Inhalte von Disney Plus wieder an die Konkurrenz lizenzieren. In den letzten Jahren hat das Unternehmen genau das Gegenteil getan, um eigens produzierte Filme und Serien exklusiv auf den eigenen Plattformen Disney Plus und Hulu anbieten zu können.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge könnte sich das nun aber ändern. Das Magazin sprach mit Personen, die mit der Situation vertraut sind, aber nicht namentlich genannt werden möchten.
Ihnen zufolge steht Disney unter Druck, da Disney Plus finanziell nicht gut dasteht. Im dritten Quartal alleine verzeichnete das Online-Video-Geschäft von Disney einen Verlust von 1,5 Milliarden US-Dollar.
CEO ausgetauscht
Nach dem desaströsen Quartalsergebnis hat der Vorstand den damaligen Disney-CEO Bob Chapek entlassen und ihn durch Bob Iger ersetzt, der diesen Job vorher bereits 15 Jahre innehatte.
Um das Unternehmen finanziell wieder auf Vordermann zu bringen, möchte Iger nun einige Schritte ergreifen. Unter anderem könnten Lizenzen für Disney-Filme und -Serien wieder an Drittanbieter verkauft werden, um so Geld in die Kassen zu spülen.
So gab es vor dem Start von Disney Plus zum Beispiel Disney-Inhalte auf Netflix. Mit dem Start der eigenen Plattform ließ Disney diese Lizenzen allerdings auslaufen. Ob und an wen die Inhalte nun lizenziert werden sollen, ist momentan allerdings noch unklar. Am 8. Februar, wenn das Unternehmen seine Finanzergebnisse vorlegt, könnten wir mehr erfahren.
Kinofilme wieder mit Exklusivperioden
Zusätzlich könnten Filme von Disney wieder exklusiv zuerst in den Kinos erscheinen. Bisher gingen diese fast gleichzeitig in den Kinosälen und auf Disney Plus online. Das würde vor allem Kinobesitzer freuen, die bisher darunter gelitten haben.
An den reinen Nutzerzahlen gemessen hat sich Disney Plus in letzter Zeit allerdings ganz gut gemacht. Noch gegen Ende des letzten Jahres konnte die Plattform erstmals mehr Abonnenten als Netflix erreichen.
Auf eine höhere Zahl als Netflix kam Disney aber nur, wenn sie Abonnenten aller drei Dienste, also Disney Plus, Hulu und ESPN Plus, addieren. Scheinbar reicht das allerdings nicht, um die Plattform profitabel zu machen.