
Google-Logo. (Foto: Shutterstock)
Steuervermeidungsmethoden wie der „Double Irish with a Dutch Sandwich“ genannte Steuertrick, die auch von US-Tech-Konzernen wie Amazon, Apple, Facebook, Google sowie Microsoft angewendet werden, sind zuletzt stark in die Kritik geraten. Bei dieser Praxis zur Steueroptimierung vermeiden die Konzerne dank Tochterfirmen in Irland und den Niederlanden hohe Steuern in Europa und den USA. Google-Mutter Alphabet hat jetzt gegenüber Reuters bestätigt, dass damit Schluss sein soll.
Irland stopft Steuerschlupfloch und Google reagiert
Hintergrund ist, dass Irland 2014 ein entsprechendes Steuerschlupfloch gestopft hat – und in diesem Jahr die Übergangsfrist abläuft. Google wolle seine Konzernstrukturen vereinfachen und sein geistiges Eigentum künftig von den USA aus lizenzieren und nicht von Bermuda aus, zitiert Reuters einen Konzernsprecher.
Eine in Irland ansässige Tochterfirma mit Steuersitz auf den Bermuda-Inseln ist – wie eine weitere irische Unternehmenstochter, eine in den Niederlanden und eine geldverdienende in einem anderen EU-Land wie Deutschland ansässige Tochter – Teil des komplizierten Geflechts zur Steuervermeidung. Zwischen diesen Unternehmensteilen werden zur Gewinnreduzierung Lizenzgebühren hin- und hergeschoben. Damit kann letztendlich die Steuerlast fast auf null gedrückt werden.
Reuters zufolge hat Google allein 2018 rund 21,8 Milliarden Euro über seine niederländische Tochter auf die Bermuda-Inseln transferiert. 2017 hatte diese Summe noch 19,9 Milliarden Euro betragen. Bermuda verlangt keine Gewinnsteuern von den Konzernen. Dennoch betont Google – wie auch die anderen Tech-Konzerne –, dass es seine Steuern ordnungsgemäß zahle. In den vergangenen zehn Jahren habe die weltweite effektive Steuerrate im Schnitt über 23 Prozent betragen. Mehr als die Hälfte dieser Steuersumme habe Google in den USA gezahlt, so das Unternehmen.
Über ein Jahrzehnt lang einstellige Steuerrate
Dank des jetzt über zehn Jahre offenen Steuerschlupflochs in Irland sowie der Regelungen in den Niederlanden und den USA sei es Google aber möglich gewesen, seine Steuern auf außerhalb der USA anfallende Gewinne zu reduzieren. Über ein Jahrzehnt lang soll Googles Steuerrate außerhalb der USA so im einstelligen Prozentbereich gelegen haben. Das entspreche nur ein Viertel der normalerweise in den Märkten außerhalb der USA anfallenden Steuerrate, heißt es bei Reuters. Aber: Die Steuerpraxis war wohl legal.
„Hintergrund ist, dass Irland 2014 ein entsprechendes Steuerschlupfloch gestopft hat – und in diesem Jahr die Übergangsfrist abläuft.“
Nicht schlimm, denn die USA haben das gleiche Schlupfloch dafür neu eröffnet.
Was meinst du damit dass die USA das gleiche Schlupfloch neu eröffnet hätten?