Dreist geklaut: Chinesischer Stromer Didi D1 sieht dem VW ID-3 zum Verwechseln ähnlich
Spieglein, Spieglein. Zwei chinesische Firmen haben sich zusammengefunden, um ein E-Auto zu entwickeln, das in erster Linie für das Carsharing eingesetzt werden soll. Das eine Unternehmen ist der Uber-Konkurrent Didi Chuxing, das andere Unternehmen ist der schon öfter des Klonens beschuldigte Autobauer BYD – immerhin einer der größten Automobilproduzenten der Volksrepublik.
Wie ein Ei dem anderen: Didi D1 und ID-3 könnten Zwillinge sein
Ergebnis der Kollaboration ist ein Kompaktwagen, der absolute Verwechslungsgefahr mit dem VW ID-3 birgt und auf den Namen Didi D1 hört – selbst das ist phonetisch nicht allzu weit weg vom Original. Das gesamte Design des Fahrzeugs sieht aus wie Wolfsburger Konstruktionsplänen entsprungen.
Das beginnt bei der Linienführung der Karosserie und ihren Proportionen und setzt sich über die markanten LED-Beleuchtungselemente vorne und hinten nahtlos fort. Bei den Seitenschwellern und den Felgen ist die Ähnlichkeit noch deutlicher.
Im Äußeren unterscheidet sich der Didi D1 vom ID-3 im Wesentlichen durch seine Türen. Während das deutsche Fahrzeug konventionelle Türen verbaut hat, setzen die Chinesen auf eine Schiebetür. Im Inneren des Didi D1, vor allem im Cockpit-Design, ist dann Schluss mit der frappierenden Ähnlichkeit.
Von den technischen Daten her hört sich der Didi D1 durchaus interessant an. So verfügt er über einen elektrischen Vorderantrieb mit 136 PS. Die Batterien liefern einen Energieinhalt von 50 Kilowattstunden und sollen eine Reichweite von bis zu rund 420 Kilometern ermöglichen. Das ist allerdings nach dem älteren europäischen Standard NEFZ und nicht nach dem neuen weltweiten Standard WLTP bestimmt worden. Nach WLTP dürfte die Reichweite geringer ausfallen.
Interessantes Detail: Bei den Akkus soll es sich um die neuen Blade-Batterien des Unternehmens handeln, die eine höhere Energiedichte als konventionelle Lithium-Ionen-Packs aufweisen und vor allem sicherer sein sollen. Stromer mit Blade-Batterien sollen demnach selbst bei schweren Unfällen weitaus weniger anfällig für Brände oder gar Explosionen sein. Das erste Fahrzeug mit Blade-Batterien sollte der BYD Han, ein Tesla-Wettbewerber, werden.
Produzieren will BYD den Didi D1 schon ab dem kommenden Jahr. Ins Ausland werden die Stromer wohl ebensowenig verkauft wie der VW ID-3 nach China.
Warum plagiiert BYD den ID-3?
Dass sich BYD erneut Plagiatsvorwürfen aussetzt, erscheint zumindest unnötig. Immerhin gilt das Unternehmen als eines der weltweit innovativsten Unternehmen, wenn es um Elektromobilität geht – BYD zeichnet sich verantwortlich für die weltweit erste Elektro-Sattelzugmaschine, den ersten Elektro-Gelenkbus und den ersten Elektro-Doppeldeckerbus. BYD-Busse fahren auch in Europa und stellen in Summe die größte E-Bus-Flotte unseres Kontinents, wenn auch nicht jeder vollends zufrieden damit ist. Zudem ist BYD der weltgrößte Hersteller von wiederaufladbaren Batterien, sowohl für E-Autos als auch für Smartphones.
Das dreiste Klonen eines Designentwurfs dürfte damit nicht mangelnder Innovationskraft geschuldet sein. Wahrscheinlicher ist, dass das Unternehmen es tut, weil es es kann.
Die Autos sehen sich überhaupt nicht ähnlich! Ich möchte mal wissen was der Autor dieses Artikels geraucht hat ;)
Ich bin Nichtraucher und Antialkoholiker. Wer hier keine Ähnlichkeiten erkennt, sollte sich mal selbst diesbezüglich hinterfragen ;-)
Die Frontschürze ist anders, die Lampen sind anders, die Türen sind anders, das Heck ist anders, aber stimmt, beide haben 4 Räder, das ist also offensichtlich nicht nur ein einfacher sondern sogar ein eineiger Zwilling ;)
@Ben, genau das gleiche habe ich mir auch gedacht. Vor allem das Heck ist komplett anders. Die Türen sind ganz anders. Das einzige identische ist dass es ein elektro-Kleinwagen ist.