Das neu gegründete Drohnenunternehmen Zipline wird ab Mai verschreibungspflichtige Medikamente an Krankenhäuser auf den schwer zugänglichen Goto-Inseln in Japan liefern. Auch andere medizinische Güter sollen auf diesem Weg über das Meer transportiert werden. Testflüge sind bereits im Gange. Den Betrieb wird die Toyota Tsusho Corp, eine Logistiktochter des Automobilherstellers, übernehmen. Diese hatte bereits 2018 in den in San Francisco ansässigen Drohnenhersteller Zipline investiert. Ziel ist es, die Lieferzeiten der Medikamente von mehreren Stunden auf 30 Minuten zu verkürzen.
Die Branche des Drohnenversands ist aktuell klein, da es hinsichtlich Lärm, Datenschutz und Sicherheit noch Bedenken gibt und die Technologie noch nicht als ausgereift gilt. Google-Muttergesellschaft Alphabet sowie mehrere Startups sehen dennoch Potenzial und investieren in die Entwicklung des Drohnenversands.
Goto-Inseln nur schwer zugänglich
Zudem könnten Drohnen besonders an abgelegenen Orten wie den Goto-Inseln nützlich sein, wo eine konventionelle Lieferung per Lkw nicht möglich ist. Die Goto-Inseln, eine Kette von Dutzenden von Inseln, die sich über etwa 50 Seemeilen westlich von Japan erstrecken, haben eine Bevölkerung von 50.000 Menschen.
Der Dienst soll zunächst klein anfangen, sich dann aber auf mehrere Inseln ausdehnen. So sollen 250 Lieferungen pro Tag an Tausende Einrichtungen und Haushalte innerhalb des Servicegebiets durchgeführt werden, so Zipline in einer Erklärung. Das Unternehmen wird Starrflügler-Drohnen verwenden, die von einem Katapult gestartet und mit einem Kabel- und Hakensystem aus der Luft geholt werden. Starrflügler können weiter fliegen und schwerere Nutzlasten transportieren. Zipline hat bisher bereits 280.000 kommerzielle Lieferungen mit Flugzeugen durchgeführt, die insgesamt mehr als 20 Millionen Meilen autonom geflogen sind.