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Droidscript: Google schmeißt beliebte JavaScript-App aus dem Store – und schweigt

Man habe verdächtigen Datenverkehr wahrgenommen und gehe von versuchtem Werbebetrug aus. Damit stoppte Google den AdMob-Account der Droidscript-Macher und schmiss die App eine Woche später ganz aus dem Store.

2 Min. Lesezeit
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Du kommst hier net rein! Google lässt Willkür walten. (Foto: SeventyFour / Shutterstock)

David Hurren, Kopf der Non-Profit-Entwickler hinter der populären App Droidscript, ist ratlos. Am 31. März erreichte ihn eine E-Mail aus Googles AdMob-Abteilung. AdMob ist das Werbenetzwerk, das Google Entwicklern von Apps anbietet, um diese zu monetarisieren.

Google sperrt erst AdMob-Account, dann ganze App

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Die Mail informierte Hurren darüber, dass Google seinen AdMob-Account deaktiviert habe, weil bei der Überwachung „unplausible Zugriffe“ aufgefallen wären. Mit anderen Worten: Google äußerte umschweifig den Verdacht, Hurren und sein Team würden das Werbesystem betrügen.

Unmittelbar nach diesem Vorwurf nahm das Droidscript-Team das einzige in der App vorhandene Werbebanner raus und stellte ein Update, nun ohne Werbung, in den Play-Store. Die Folge: Am 7. April schmiss Google die Droidscript-App ganz raus.

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Entwickler hat Verdachtsmomente, aber keinen Ansprechpartner

Hurren hat ein paar Verdachtsmomente. So hält er etwa für möglich, dass eine „russische Gruppe“ seine App „geklont“ habe. Ebenso könnte jemand versucht haben, mit der AdMob-ID von Droidscript Schindluder zu treiben. Letztlich sei es sogar möglich, dass die KI-Algorithmen im Play-Store einen Fehlalarm ausgelöst haben. Immerhin sei Droidscript eine Entwickler-App, die ständig alle möglichen Android-API abfrage. Das könne einer KI schon mal komisch vorkommen, so Hurren.

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Gerne würde er diese Verdachtsmomente mit Google lösungsorientiert besprechen, um dann die Maßnahmen zu ergreifen, die gemeinschaftlich für erforderlich und zielführend erachtet würden. Das Problem: Es gelingt ihm nicht, einen sinnvollen Kontakt herzustellen.

Zwar kann er auf einen relativ umfangreichen E-Mail-Verkehr verweisen, dieser sei jedoch zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert gewesen. Inzwischen ist Hurren davon überzeugt, immer nur mit Bots kommuniziert zu haben, die auf der Basis einer internen KI Textbausteine rausschicken.

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Nachdem er seine Geschichte den Kollegen von The Register erzählt hatte, wendeten die sich ihrerseits an Google und erhielten: keine Antwort.

App-Store-Betreiber lässt Willkür walten

Hurrens Geschichte zeigt eindrücklich, dass Entwickler in den App-Stores der beiden großen Anbieter keine Partner auf Augenhöhe sind. Sie sind vielmehr hinsichtlich Wohl und Wehe der Willkür des Betreibers ausgesetzt und verfügen über keinerlei geordnete Möglichkeiten, sich in den Prozess einzubringen, um – wie hier – etwa Probleme auf kurzem Wege zu klären.

So verwundert es nicht, dass sich Apple und Google immer wieder wettbewerbsrechtlichen Vorwürfen ausgesetzt sehen, die sie bislang allerdings eher aussitzen, denn proaktiv beheben. Auch Entwickler wollen sich das Verfahren so nicht länger gefallen lassen. Fortnite-Entwickler Epic hat einen fortdauernden Rechtsstreit mit Apple angezettelt und inzwischen auch Google darin einbezogen.

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