
Amazon hat Stress in Europa. (Foto: Shutterstock)
Die Luxemburger Datenschutzbehörde CNPD (Commission Nationale pour la Protection des Données) wirft Amazon vor, dass es mit seiner Datenverarbeitung gegen die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoße. Als Resultat verhängte die CNPD eine Strafe in der Höhe von 746 Millionen Euro gegen den US-Konzern und forderte Amazon dazu auf, einige seiner Geschäftspraktiken zu ändern. Welche genau das sind, ist aber nicht bekannt.
DSGVO-Strafe: Amazon will berufen
Das entsprechende Urteil war eigentlich schon am 16. Juli gesprochen worden, wurde aber erst jetzt bekannt, weil Amazon dies in seinem Quartalsbericht offenlegte. Luxemburg ist in diesem Fall zuständig, weil Amazons Europatochter dort ihren Sitz hat. Amazon beteuert derweil, dass es nicht gegen die DSGVO verstoßen habe. Es habe keinen Datendiebstahl gegeben und es seien auch keine Daten an Dritte gelangt, versicherte der US-Konzern gegenüber CNBC.
Und weiter: „Wir stimmen dem Urteil der CNPD ausdrücklich nicht zu und beabsichtigen, Berufung einzulegen“, so Amazon. Die Entscheidung der CNPD beruhe auf subjektiven und ungeprüften Auslegungen des europäischen Datenschutzrechts. Die im Raum stehende Geldbuße stehe aber selbst bei dieser Auslegung in überhaupt keinem Verhältnis, so Amazon.
Börse enttäuscht – Amazon-Aktie bricht ein
Die Amazon-Aktie ist am Freitag eingebrochen. In den ersten Stunden des Handels an der Nasdaq stand ein Minus von rund sieben Prozent zu Buche. Aktuell notiert das Papier bei rund 3.350 US-Dollar. Das liegt aber nicht (nur) an dem Urteil der Datenschutzbehörde. Vielmehr zeigten sich die Börsianer:innen enttäuscht von den Quartalszahlen – und das obwohl Amazon sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz deutlich zulegen konnte. Dennoch droht an der Börse der größte Rückgang seit dem Coronacrash im März 2020.
Im abgelaufenen zweiten Quartal steigerte Amazon den Umsatz um 27 Prozent auf 113 Milliarden Dollar. Damit konnte der E-Commerce-Konzern weder die Wachstumsrate des Vorjahresquartals noch die Erwartungen der Analyst:innen erfüllen. Beim Nettogewinn (7,8 Milliarden Dollar) sah das etwas positiver aus. Allerdings enttäuschte wohl vor allem der Ausblick für die kommenden Monate. Der Umsatz soll zwischen 106 und 112 Milliarden Dollar liegen. Analyst:innen hatten zuvor mit 118 Milliarden Dollar gerechnet, wie das Handelsblatt schreibt.
Mich interessiert in welchem Rahmen es vertretbar ist, wenn eine Firme wie Amazon wichtige Plattformen aufkauft und dort vermehrt versucht, Amazon Prime Abos zu verkaufen. Twitch – Amazaon.