Duckduckgo stand kurz davor, zur Standardsuchmaschine für den Privatmodus von Apples Safari-Browser ernannt zu werden, doch der Deal wurde letztendlich nicht abgeschlossen. Der Hauptgrund für das Scheitern waren Apples Bedenken hinsichtlich Duckduckgos Abhängigkeit von Bing für seine Suchergebnisse.
Dieses Detail kam ans Licht durch Protokolle, die im Zuge des Kartellverfahrens der US-Regierung gegen Google durch einen Richter entsiegelt wurden, wie Bloomberg berichtete.
Die Unterlagen enthüllten, dass zwischen Apple und Duckduckgo Gespräche stattfanden, um die Suchmaschine in Safari zu integrieren. Duckduckgo-CEO Gabriel Weinberg hatte in diesem Zusammenhang rund 20 Meetings und Telefongespräche mit Apple-Führungskräften; auf Apples Seite war vor allem John Giannandrea involviert war.
Viele Duckduckgo-Features in Safari
Die Gespräche zwischen Apple und Duckduckgo fanden in den Jahren 2019 und 2020 statt, wobei der Hauptanreiz die Privatsphärenmerkmale von Duckduckgo war. Diese passten gut zum Privatmodus von Safari, der keine Websites trackt und keine Browserhistorie der Nutzer speichert.
Weinberg, war zuversichtlich, dass Apple seine Suchmaschine integrieren wird, zumal Apple bereits andere Privatsphärenfeatures von Duckduckgo in Safari integriert hatte. „Mehrmals haben wir Integrationen bis zur Ziellinie hinbekommen. Eigentlich fast alles, was wir vorgestellt haben, außer der Suche“, reflektierte Weinberg.
Allerdings hatte John Giannandrea, der 2018 als Head of Search zu Apple kam, eine andere Sicht auf die Ereignisse. Er erklärte, dass Apple nach seinem Wissen nie ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, Duckduckgo als Standardsuchmaschine zu integrieren.
Wahrscheinlich eine schlechte Idee
In einer E‑Mail aus dem Februar 2019 äußerte Giannandrea, dass die Integration von Duckduckgo wahrscheinlich keine gute Idee sei. Er schrieb, dass die Hauptmotivation hinter dieser Überlegung die Annahme war, Duckduckgo biete mehr Privatsphäre als die Google-Suchmaschine.
Doch da Duckduckgo sich für seine Suchergebnisse auf Bing verlässt, das wiederum von Microsoft betrieben wird, ging Giannandrea davon aus, dass Duckduckgo wahrscheinlich Nutzerdaten an Microsoft weitergibt.
Hätte Apple sich entschieden, Duckduckgo zu implementieren, wäre eine umfassendere Due-Diligence-Prüfung erforderlich gewesen. So blieb der Weg für die Suchmaschine mit der Ente in den Safari-Browser von Apple versperrt.