Nicht immer, wenn Solar- und Windstrom erzeugt wird, wird dieser auch in vollem Umfang benötigt – und umgekehrt. Um den Übergang von einer auf fossilen Brennstoffen zu einer auf erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft zu schaffen, werden Energiespeicher benötigt.
Stromspeicher aus Zement, Wasser und Ruß
Eine mögliche Speicherlösung, die ohne knappe Ressourcen wie Lithium auskommt, haben jetzt Forscher:innen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge entwickelt. Dafür benötigen sie lediglich Zement, Wasser und Ruß.
Die Idee, elektrische Energie in Beton zu speichern, ist nicht neu. An einer solchen Lösung wird seit Jahren geforscht. Die Mischung aus Portlandzement und porösem Ruß, die mit viel Wasser angerührt wird, scheint jetzt eine mögliche Lösung zu sein.
Rußoberfläche bringt viel Speicherapazität
Dabei ordnet sich der wasserabweisende Ruß in leitfähigen Nanometerdrähten an, wie geo.de berichtet. Ein in die Hohlräume eingebrachtes Elektrolyt mit Kaliumchlorid liefert Ladungsträger. Die vergleichsweise hohe Speicherkapazität wird durch die große Oberfläche des porösen Rußes gewährleistet.
Damit soll es etwa möglich sein, das stromspeichernde Material in das Fundament eines Hauses einzulassen. 45 Kubikmeter des Gemischs könnten rund zehn Kilowattstunden speichern – in etwa der Tagesverbrauch eines Haushalts in den USA.
Laden von Elektroautos während der Fahrt
Theoretisch soll durch die Einbindung des Stromspeichers in Straßen auch das Laden von Elektroautos während des Fahrens möglich sein. Ob aus der theoretischen Überlegung aber jemals eine praktische Umsetzung wird, ist unklar.
Ebenfalls möglich sei es jedenfalls, die Betonmischung als Heizsystem zu verwenden. Dazu müsse lediglich Strom an den kohlenstoffhaltigen Beton angelegt werden, wie die Forscher in einem entsprechenden Papier darlegen.
Zementherstellung: CO2-Ausstoß ausgleichen
Die neuartigen Superkondensatoren aus Zement, Ruß und Wasser könnten in jedem Fall dafür sorgen, den ökologischen Fußabdruck bei der Zementherstellung auszugleichen. Diese ist nämlich derzeit für rund acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.